Die Inschriften des Landkreises Göppingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 41: Göppingen (1996)

Nr. 70† Unterböhringen (Gde. Bad Überkingen), ev. Pfarrkirche (St. Peter und Paul) 1455

Beschreibung

Glocke im Glockenstuhl, im 2. Weltkrieg zwar vom Einschmelzen ausgenommen, aber beim Rücktransport in den Glockenstuhl zerschellt1. Schulterinschrift zwischen derben Stegen. Nach den Glockenbeschlagnahme-Akten befanden sich auf der Flanke zwei Darstellungen: 1. Kreuzigungsgruppe; 2. hl. Christophorus, Erzengel Michael auf dem Drachen sowie weibliche Heilige mit Kind (?).

Wortlaut nach Kdm Geislingen und Foto2.

Schriftart(en): Schrift gotische Minuskel.

  1. nach christi gepurta) m · c°c°c°c° · lub) · iar · s · marcus · s · lucas · s · matheusc) · s · johannesd)

Kommentar

Bemerkenswert ist die große Variationsbreite der Worttrennzeichen: allein auf dem Ausschnitt, den das Foto zeigt, sind fünf verschiedene Zeichen (Rosette, vierblättrige Blüte oder Kreuz, zwei übereinandergesetzte Quadrangeln, senkrecht in Zierlinien ausgezogenes Quadrangel, Paragraphzeichen) eingesetzt.

Textkritischer Apparat

  1. Gepurt Wollaib; Geburt Glockenbeschlagnahme-Akten.
  2. Befund nach Foto: mcccclv Kdm Geislingen; MCCCC LV Glockenbeschlagnahme-Akten; M. CCCC. LVII. Wollaib, danach wohl: 1457 Haid.
  3. Matheus Wollaib.
  4. Johannes Wollaib; iohanes Glockenbeschlagnahme-Akten.

Anmerkungen

  1. Vgl. Heimatbuch Geislingen 85 (mit falscher Datierung ins 16. Jahrhundert).
  2. Abb. in: 850 Jahre Unterböhringen 32. Ebd. völlig verworrene Angaben über weitere Glocken von 1457 und 1540, die beide noch vorhanden sein und beide von Pantlion Sidler (!) stammen sollen.

Nachweise

  1. Wollaib, Par. Ulm. 368 (dat. 1457).
  2. Haid 664 (dat. 1457).
  3. Kdm Geislingen 169.
  4. Glockenbeschlagnahme 1917 OA. Geislingen (LKA, A 26, 1484,4).

Zitierhinweis:
DI 41, Göppingen, Nr. 70† (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di041h012k0007007.