Die Inschriften des Landkreises Göppingen
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 41: Göppingen (1996)
Nr. 458 Heiningen, Kirchhof der ev. Pfarrkirche 1627
Beschreibung
Epitaph der Maria Wagner geborene Deminger. An der Kirchhofmauer innen neben der südlichen Pforte. Hochrechteckige Platte aus gelbem Sandstein; zwischen erhabenen Rahmenleisten oben und an den beiden Längsseiten umlaufender Bibelspruch (A)1; im Feld oben zwei Vollwappen in Relief, in der unteren Hälfte Schrifttafel (B) mit bekrönendem Engelskopf. An den Rändern bestoßen und im unteren Drittel fast völlig abgewittert, dadurch erheblicher Schriftverlust. Die usrprüngliche Länge der Sterbeinschrift (B) läßt sich nicht mehr ermitteln.
Textergänzungen in (B) nach Kdm Göppingen.
Maße: H. 135, B. 69, Bu. 2,5 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
- A
GLEICH WIE WIR IN ADAM / ALLE STERBEN ALLSO WERDEN WIR IN CHRISTO [ALLE // LEB]ENDIG GEMACHT W[ERDEN] ·I· CORINT(HER)a) ·15· V(ERS)b) ·22·
- B
DENc) ·17· AVGVSTI ANNO / 1627 · IST IM HERREN / SELIG ENTSCHLAFEN / DIE EHR[N V]ND THVG/ENTSA[M FRA]W MARIA / DE[MIN]G[ERIN DES] EHRN/[VÖSTEN VORNEHME]N / [HERRN IOHANNIS] W[A]G/[NERS SCHVLTHEISS]EN / [ZV . . . EHELICHE . . .
Wagner2, Deminger3. |
Textkritischer Apparat
- Kürzung durch Doppelpunkt.
- Kürzung durch Doppelpunkt und durch einen schrägen Kürzungsstrich, der die linke Schräghaste des V durchschneidet.
- Erster Buchstabe überhöht.
Anmerkungen
- Die Fußleiste, die jetzt völlig zerstört ist, trug wohl keine Inschrift, da das Bibelzitat vollständig ist. Dieser Umstand deutet – wie auch das kleine Format der Platte – auf eine Konzeption als Wandepitaph, nicht als Grabplatte, hin.
- Achtspeichiges Rad, überhöht von einem sechsstrahligen Stern; Helmzier: Rad und Stern zwischen zwei Büffelhörnern.
- Strauß mit Hufeisen im Schnabel über Schildfuß, darin eine liegende Raute; Helmzier: Flug.
Nachweise
- Kdm Göppingen 101.
Zitierhinweis:
DI 41, Göppingen, Nr. 458 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di041h012k0045801.
Kommentar
Die Schrift ist sehr sorgfältig und gleichmäßig gehauen. A hat einen geknickten, tief heruntergezogenen Mittelbalken; die Cauda des G ist im oberen Teil senkrecht und biegt unten spornartig nach rechts um, dabei leicht unter die Grundlinie reichend. Auffällig breit sind T, V und W. Der Mittelbalken des E ist erheblich kürzer als der obere und der untere Balken.