Die Inschriften des Landkreises Göppingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 41: Göppingen (1996)

Nr. 433† Geislingen an der Steige, ev. Stadtkirche (U. L. Frau) 1619

Beschreibung

Nameninschriften und versifizierte Gebete „an der Bühn, gegen der Sacristey“. Standortangabe unklar, Ausführung nicht überliefert.

Wortlaut nach Wollaib.

  1. Daniel Waliser 47 Jähriger Pfarrer alhieHerr Gott erhalt im Fried dein wortUnd mach der Christen Feind zu SpottConrad Dieterich Doctor Superint(endent)O Heerr behüt vor falscher lehrDaß Arm verführte Volck bekehrJohannes Leo Roth 12 Jähriger Helffer alhierGottes Wort und Luthers LehrVergehet nun und nimmermehr1)Verbum Domini manet in aeternum2)

Übersetzung:

Das Wort Gottes bleibt in Ewigkeit.

Versmaß: Deutsche Reimverse.

Kommentar

Daniel Walliser war ab 1572 Pfarrer, Johannes Leo Roth ab 1607 Helfer in Geislingen3. Aus den angegebenen Amtsjahren errechnet sich 1619 als Enstehungsjahr der Inschrift. Noch im selben Jahr ist Walliser gestorben (vgl. nr. 432). Die Anbringung der Verse dürfte auf Roth zurückgehen.

Superintendent Konrad Dieterich4 stammte aus Gemünden/Oberhessen (geb. 1575) und war nach Studium in Marburg (mag. 1593) zunächst 1599 Feldprediger in den Spanischen Niederlanden, dann bis 1605 Subdiakon in Marburg, wurde anschließend Rektor des Gymnasiums und Professor der Moral an der Universität Gießen, wo er 1614 zum Doctor theol. promoviert wurde. Noch im selben Jahr wurde er Superintendent und Hauptprediger am Ulmer Münster und 1620 zusätzlich Direktor des von ihm neu strukturierten Ulmer Gymnasiums. Er starb 1639.

Anmerkungen

  1. Vgl. Dielitz, Wahl- u. Denksprüche 124: Wahlspruch Joachims II. Kfst. v. Brandenburg.
  2. 1 Petr 1, 25; vgl. nr. 421.
  3. Vgl. Klemm, Gang durch die Reihen 217.
  4. Alle Angaben nach Sigel, Das ev. Württemberg 796. Zu Dieterich zuletzt: Bernhard Appenzeller, Die Münsterprediger bis zum Übergang Ulms an Württemberg 1810. Kurzbiographien und vollständiges Verzeichnis ihrer Schriften (Veröff. d. Stadtbibliothek Ulm 13), Weißenhorn 1990, 107–177.

Nachweise

  1. Wollaib, Par. Ulm. 398.

Zitierhinweis:
DI 41, Göppingen, Nr. 433† (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di041h012k0043304.