Die Inschriften des Landkreises Göppingen
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 41: Göppingen (1996)
Nr. 428 Geislingen an der Steige, ev. Stadtkirche (U. L. Frau) 1619
Beschreibung
Grabstein der Susanna Öxlin geborene Dapp. Innen an der Ostwand des nördlichen Seitenschiffs, linker Stein. Vom Friedhof Rorgensteig 1879 übertragen und zunächst bei der Sakristei aufgestellt. Breite Grabstele mit geschweiftem Giebel und niedrigem Fundamentsockel, in der oberen Hälfte Relief mit Darstellung der Himmelfahrt Christi, flankiert von zwei Vollwappen; in der unteren Hälfte 10zeilige Inschrift (A), ganz unten in der Mitte Steinmetzsignatur (B). Hellgrauer Sandstein, leicht abgewittert, Inschrift von der 5. Zeile an erheblich beschädigt und stellenweise unlesbar; der Sockel ursprünglich wahrscheinlich höher.
Maße: H. 178, B. 91,5, Bu. 2,2 cm.
Schriftart(en): Gotsiche Minuskel mit Versalien (A), Kapitalis (B).
- A
Anno Dominj. 1619. auff Freÿtag Nachts zwische(n) 10. vnd 11. / vhr den 9. Apprillen Jst in Christo Gottseeliglich verschiden / die Ehrn vnd Tugentreiche Fraw Sussana Dappin des / Erbarn Michael Öxlins burgers alhie geweszne Ehliche getrewe / vnd herczliebste hausfraw Jres alters 23. [Jar leb]ten im Ehe= /stande [beÿs]amen 45. wochen vnd 3. tag erzeig[ten . . . . . . . . . .a) / . .] Kind Namens Jacob [we]lches sie im lebe(n) hinderlasen h[. . der / almecht]igb) Gott welle Jhr Sampt alle(n) in Christo Ruoh[enden / am] Jüngste(n) tag ịṃ g̣ẹ[richt] ẹịṇ f̣ṛọ̈ḷịc̣ḥe au[ff]er[stehung zu]m E[wige(n)] / le[b]en [geb]en Amen
- B
G(eorg) (Stz. nr. 9) H(uber)·
Öxlin, Dapp1. |
Textkritischer Apparat
- Am Wortanfang nur mehr 4 Hasten zu erkennen, vielleicht miteinander.
- Lesung unsicher.
Anmerkungen
- Im zweimal geteilten Feld ein Vogel.
- So jedenfalls Klemm, Gang durch die Reihen 119.
Nachweise
- Alfred Klemm, Aus alter Geschichte, A: Geislingen, in: Beil. zum Alb- u. Filsthalboten Nr. 150 (1879 XII 16). = Ders., Stadtkirche. Nachträge 17.
- Kdm Geislingen 45.
- Bischoff, Führer 19 nr. 14.
Zitierhinweis:
DI 41, Göppingen, Nr. 428 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di041h012k0042803.
Kommentar
Ob der Grabstein auch rückseitig bearbeitet ist, läßt sich bei der derzeitigen Aufstellung nicht ermitteln. Er stammt wie die meisten in Geislingen erhaltenen aus der Werkstatt des ulmischen Steinmetzen Georg Huber.
Die Verstorbene ist die Tochter des Bürgermeisters Augustin Dapp. Michael Öxlin hat ein zweites Mal geheiratet und 1621 zusammen mit seiner Frau Katharina Wachtlerin/Wechtele eine neue Orgel in die Stadtkirche gestiftet2 (vgl. nr. 441 †).