Die Inschriften des Landkreises Göppingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 41: Göppingen (1996)

Nr. 252† Weißenstein (Stadt Lauterstein), Schloß 2. V. 16. Jh.

Beschreibung

Namensinschriften von Herren von Rechberg und ihrer Ehefrauen, wahrscheinlich mit zugehörigen Allianzwappen. „Inn der undern stuben“ des im 15. Jahrhunderts erbauten rechbergischen Schlosses. Ausführung unbekannt, vermutlich aufgemalt.

Wortlaut nach Gabelkover.

  1. au(u)sa) Hainrich von Rechperg Agnes von Lentershaim 
    p(ate)ra) Wilhelm von Rechperg Rosina vom Stain 
    fili(us)a) Wolf von Rechperg Marg(re)th von Nippenburg 

Kommentar

Heinrich III. von Rechberg zu Bargau und Weißenstein, gen. der Wunderliche, ist 1489 gestorben (vgl. nr. 116 †). Seine Frau Agnes von Lentersheim war die Tochter Sigmunds von Lentersheim und der Margarethe von Hirnheim. Ihr ältester Sohn Wilhelm VI. von Rechberg zu Weißenstein starb 1529 (vgl. nr. 229 †), seine Frau Rosina entstammte der Ehe Berchtolds von Stain mit Osanna Thumb von Neuburg. Wolf III. war der einzige Sohn Wilhelms. Er war verheiratet mit Margarethe, Tochter Philipps von Nippenburg und der Clara Speth. Die Inschriften müssen zwischen Wolfs Hochzeit und seinem Tod 1550 (vgl. nrr. 254 †, 255 †) entstanden sein. Das Datum der Eheschließung ist nicht bekannt, wird aber kaum vor 1525 anzusetzen sein1.

Textkritischer Apparat

  1. Möglicherweise Zusatz Gabelkovers.

Anmerkungen

  1. Die Hochzeit von Wolfs Eltern fand vor 1509 statt, Wolf dürfte um 1510, vielleicht auch etwas früher, geboren sein. Zur Genealogie vgl. Stammtafeln d. mediatisierten Häuser 17 Taf. 3. „Inn der obern Stuben“ sah Gabelkover (wie unten) eine – vermutlich ebenfalls aufgemalte – Wappenfolge, die Wilhelm III. von Rechberg und Jolande von Hirschhorn, die Eltern Heinrichs III., mit ihren Ahnen symbolisierte: Veringen (Gabelkover: „Nellenburg vel Wirtenberg“), Oettingen, Helfenstein, Vollwappen Rechberg; darunter (?): Schenk von Erbach (Gabelkover „N.“), Rheingrafen (Gabelkover: „Stöffeln“), Wild- und Rheingrafen, Vollwappen Hirschhorn. Zu den Eltern und Großeltern Jolandes von Hirschhorn vgl. DI 38 (Bergstraße) nr. 50 und DI 34 (Bad Kreuznach) nr. 67. Die fehlenden und falschen Wappenzuweisungen Gabelkovers machen deutlich, daß die Wappenfolge keine Beischriften aufwies.

Nachweise

  1. Gabelkover (HStAS, J1 Nr. 154/15, Umschlag 329: v. Rechberg) fol. 25v.

Zitierhinweis:
DI 41, Göppingen, Nr. 252† (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di041h012k0025209.