Die Inschriften des Landkreises Göppingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 41: Göppingen (1996)

Nr. 222† Donzdorf, kath. Pfarrkirche St. Martin 1527

Beschreibung

Totenschild („Tafel“) für Georg III. von Rechberg zu Staufeneck1. In der „Stauffenecker Capell“, einer Seitenkapelle der Kirche2, neben der Kanzel. In der Mitte ein Vollwappen, umgeben von vier Ahnenwappen, unten ein kleines Beiwappen3; nähere Ausführung nicht überliefert.

Wortlaut nach Oswald Gabelkover.

  1. Anno 1527 an. S. Lienhardten starb der edl vnd vest Jörg von Rechberga)

Datum: 6. November.

Wappen:
Rechberg, Kämmerer von Worms gen. von Dalberg;
MontfortEberstein
RechbergStöffeln.

Kommentar

Die Ahnenprobe ist von unten nach oben zu lesen: Georg III. war der Sohn Veits II. von Rechberg zu Staufeneck und Falkenstein († 1470) und der Margarethe von Stöffeln4, seine Großmütter waren Klara Gräfin von Montfort und Margarethe Gräfin von Eberstein. Ein Figurenepitaph für Georg und seine Frau Margarethe Kämmerin von Worms gen. von Dalberg, ist in der Donzdorfer Kirche erhalten (nr. 223).

Textkritischer Apparat

  1. Danach in der Handschrift ein (etc.)-Kürzel.

Anmerkungen

  1. Zählung nach Stammtafeln d. mediatisierten Häuser 17 Taf. 2.
  2. Falsche Zuweisung zu einer Kapelle auf Burg Staufeneck durch Schön, Einstige Ausschmückung 79, vgl. Einl. S. XXIf. und nr. 205 † Anm. 1.
  3. Nur von Waltz, Misc. Hist. (HStAS, J1 Nr. 44) fol. 297r und ders., Rechb. Stammbuch (WLB, Cod. hist. F 30.2) fol. 65r erwähnt, der aber den Wortlaut der Inschrift nicht überliefert.
  4. In der Staufenecker Kapelle befand sich im späten 16. Jahrhundert noch eine – wohl inschriftlose – Altartafel, auf der nach Ausweis der Wappen (Rechberg, Stöffeln) Georgs Eltern mit vier Söhnen und vier Töchtern dargestellt waren, vgl. Gabelkover (wie unten). Das Kircheninventar der Salacher Pfarrkirche von 1593 erwähnt „ain Silberin verguldt Cruzifix mit dem Rechbergisch Wappen und sonst einem Wappen mit ainem Schwartzen Lewen“, vgl. Heribert Hummel, Geschichte der kath. Pfarrei in Salach, in: Alt-Württemberg 14 (1968) Nr. 2. Das zweite Wappen ist sicherlich das stöffelnsche, das Kreuz war demnach eine Stiftung von Georgs Eltern.

Nachweise

  1. Gabelkover (HStAS, J1 Nr. 154/15, Umschlag 329: v. Rechberg) fol. 9v.
  2. Schön, Einstige Ausschmückung 79.

Zitierhinweis:
DI 41, Göppingen, Nr. 222† (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di041h012k0022201.