Die Inschriften des Landkreises Göppingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 41: Göppingen (1996)

Nr. 221† Donzdorf, kath. Pfarrkirche St. Martin 1527 (?)

Beschreibung

Grabplatte des Ehepaars Philipp von Rechberg von Hohenrechberg zu Ramsberg und Barbara geborene von Rechberg zu Kronburg. In der „Ramsperger capell“1. Oben Sterbeinschrift (A), in der Mitte zwei Wappen, darunter zweite Sterbeinschrift (B).

Wortlaut nach Gabelkover.

  1. A

    Annoa) 1527b) am abend Simonis etc) Iudae ist gestorbend) der Edel vnd vest Philipse) von Rechbergf) von Hohen Rechberg zu Ramsperg deme Gott gnedig seing)

  2. B

    Anno 1522 am Erichtag jnn Osterfeyrn ist gestorben die edel vnd tugenthaft fraw Barbara von Hohen Rechberg dess edlen vnd vesten Philipsen von Rechberg hausfrawh)

Datum: 27. Oktober 15272, 22. April 15223.

Wappen:
zweimal Rechberg.

Kommentar

Philipp der Lange, Sohn Albrechts von Rechberg zu Ramsberg aus dessen erster Ehe mit Elisabeth Gräfin von Aspremont, war verheiratet mit Barbara, Tochter Georgs von Rechberg zu Kronburg und der Barbara von Landau. Er bekleidete 1515 bis 1519 das Amt des württembergischen Obervogts zu Göppingen4, 1515 war er Hauptmann der Rittergesellschaft vom St.-Jörgen-Schild zu Schwaben5. Nach Philipps Tod – seine Ehe scheint kinderlos geblieben zu sein6 – fiel Burg Ramsberg über seine Schwester Magdalena an die Marschälle von Pappenheim.

Textkritischer Apparat

  1. Anno Gabelkover; Anno Domini Waltz.
  2. 1527 Gabelkover; 1529 Waltz.
  3. et Gabelkover, Vnd Waltz.
  4. ist gestorben Waltz; o(biit)-Kürzel Gabelkover.
  5. Philips Gabelkover; Philipp Waltz.
  6. von Rechberg fehlt Waltz.
  7. deme Gott gnedig sein Waltz; fehlt Gabelkover.
  8. Danach bei Gabelkover ein (etc.)-Kürzel.

Anmerkungen

  1. Schön, Einstige Ausschmückung 72 gibt fälschlich die Schloßkapelle auf dem Ramsberg als Standort an, danach ebenso Gaier (wie unten). Waltz bezeichnet eindeutig die Donzdorfer Pfarrkirche als Standort, die Grabplatte befand sich „in der Capellen auff der rechten Hand“.
  2. In den Stammtaf. d. mediatisierten Häuser 17 Taf. 6 ist als Todestag der 28. Oktober 1529 angegeben. Der abend meint aber ohne Frage den Vortag vor SS. Simon und Judas, also den 27. Oktober.
  3. Ebd. eine Woche zu früh zum 15. April angesetzt.
  4. Pfeilsticker §2344.
  5. Archiv der Freiherren von Woellwarth. Urkundenregesten 1359–1840, bearb. v. Norbert Hofmann (Inventare der nichtstaatlichen Archive in Baden-Württemberg 19), Stuttgart 1991, 190 nr. 333.
  6. Vgl. nr. 212†.

Nachweise

  1. Gabelkover (HStAS, J1 Nr. 154/15, Umschlag 329: v. Rechberg) fol. 8v.
  2. Waltz, Misc. Hist. (HStAS, J1 Nr. 44) fol. 294v = Ders., Rechb. Stammbuch (WLB, Cod. hist. F 30.2) fol. 60r (nur Inschr. A).
  3. Schön, Einstige Ausschmückung 72.
  4. Gaier, Kapelle bei Schloß Ramsberg (II).

Zitierhinweis:
DI 41, Göppingen, Nr. 221† (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di041h012k0022104.