Die Inschriften des Landkreises Göppingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 41: Göppingen (1996)

Nr. 177† Donzdorf, kath. Pfarrkirche St. Martin 1502

Beschreibung

Totenschild („tabula“) des Albrecht von Rechberg von Hohenrechberg. In der „Ramsperger capell“ über der Grabplatte Albrechts und seiner ersten Frau Elisabeth aufgehängt. Vollwappen, umgeben von vier weiteren Wappen. Um 1750 noch vorhanden.

Wortlaut nach Gabelkover.

  1. Anno domini 1502 starb der edel vnd strenga) herrb) Albrecht von Rechberg von Hohen Rechberg Ritterc)

Wappen:
Rechberg;
WerdenbergThierstein1
AspremontHirnheim.

Kommentar

Zu Albrecht vgl. nr. 151 †. Das Werdenberger Wappen steht sicherlich für Albrechts Großmutter väterlicherseits, Margarethe Gräfin von Werdenberg, und nicht für seine (erste) Schwiegermutter Maria Gräfin von Werdenberg2. In der Donzdorfer Kirche war noch ein inschriftloser Totenschild mit den drei Wappen Rechberg, Werdenberg und Thierstein aufgehängt. Er war wohl für eines der Geschwister Albrechts: Wilhelm, Agnes oder Osanna, bestimmt3.

Textkritischer Apparat

  1. Vest GRA, A 662.
  2. herr fehlt GRA, A 662.
  3. Ritter GRA, A 662; fehlt Gabelkover.

Anmerkungen

  1. Waltz (wie unten) gibt fälschlich „Königstein“ an.
  2. Zur Genealogie vgl. Stammtaf. d. mediatisierten Häuser 17 Taf. 5f. An anderer Stelle (wie unten, fol. 8r) gibt Gabelkover die Inschrift des Totenschilds falsch wieder, indem er offenbar die Sterbeinschriften der Totenschilde für Hugo II. (nr. 133 †) und für Albrecht versehentlich miteinander vermengt: Anno 1502. starb der Edel vnd vest Hug von Rechberg von Hohen Rechberg. Da Gabelkover die Wappenkombination genau wie oben anführt, beim Wappen Aspremont zudem mit dem Hinweis: „rots creuz jm weissen schilt. Jn pictura ist der schilt rot vnd das creuz weiss“, kann es sich keinesfalls um einen dritten Totenschild für einen bislang unbekannten Hug von Rechberg handeln, denn die Kombination von zwei Ahnenwappen mit den Wappen der beiden Ehefrauen Albrechts ist nur auf Albrechts eigenem Totenschild denkbar. Ein etwaiger Sohn Albrechts hätte als Ahnenwappen natürlich nur das Wappen seiner Mutter, nicht aber das der Stiefmutter geführt. Schön und nach ihm Gaier (wie unten), die freilich den Standort des Totenschilds durch Mißverständnis der Gabelkoverschen Notizen in der Schloßkapelle auf dem Ramsberg vermuten, und die beide die vorliegende Gabelkover-Überlieferung (fol. 18r) nicht kennen, bemerken schon zutreffend zum Namen Hug: „Muß heißen Albrecht I., Sohn Hug’s“.
  3. Waltz (wie unten). Zu den Totenschilden für weitere Brüder, Hans und Hug, vgl, nrr. 149 †, 130 †, 133 †.

Nachweise

  1. Gabelkover (HStAS, J1 Nr. 154/15, Umschlag 329: v. Rechberg) fol. 18r.
  2. Waltz, Misc. hist. (HStAS, J1 Nr. 44) fol. 308v (zu 1507, nur verkürzter Wortlaut).
  3. Ders., Rechb. Stammbuch (WLB, Cod. hist. F 30.2) fol. 75v (richtig zu 1502).
  4. GRA, A 662: „Abschrifften Von Denen in der Pfarrkirchen zu Donzdorf befindl. Herrsch. Epitaphijs“, um 1750.

Zitierhinweis:
DI 41, Göppingen, Nr. 177† (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di041h012k0017701.