Die Inschriften des Landkreises Göppingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 41: Göppingen (1996)

Nr. 160† Schlat, ev. Pfarrkirche (St. Andreas) 14./15. Jh.

Beschreibung

Glocke. Im Turm; als kleinste Glocke zusammen mit zwei jüngeren von 1465 (nr. 81) und von 1887 offenbar 1912 umgegossen1. „Umschrift“, vermutlich auf der Schulter.

Wortlaut nach Pfarrbeschreibung Schlat.

  1. Ave Maria gratia plena Dominus tecum benedicta in mulieribusa)2)

Übersetzung:

Gegrüßt seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir, du Gesegnete unter den Frauen.

Kommentar

Die Pfarrbeschreibung von 1905 charakterisiert die Glocke als „sehr alt“, die Glocke von 1465 als „ebenfalls alt“, eine relative Datierung ist aus diesen Angaben nicht zu gewinnen. Auch das Formular hiflt nicht weiter, da Ave-Maria-Glocken sowohl im 14. als auch im 15. Jahrhundert nicht selten sind3. War die Inschrift tatsächlich, wie in der kopialen Überlieferung angegeben, in Minuskelschrift ausgeführt, spräche dies eher für eine Entstehung erst im 15. Jahrhundert.

Textkritischer Apparat

  1. beneditta inumlienbus Schurr.

Anmerkungen

  1. Zum Umguß vgl. nr. 81 †.
  2. Lc 1, 28, erweitert um den Namen Mariae, somit zugleich Beginn des Ave Maria.
  3. Vgl. z.B. nrr. 27, 155.

Nachweise

  1. Pfarrbeschreibung für die Pfarrei Schlat, 1905 (DekA Göppingen, 7.26) 43.
  2. Schurr, Geschichte von Schlat 67f.

Zitierhinweis:
DI 41, Göppingen, Nr. 160† (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di041h012k0016006.