Die Inschriften des Landkreises Göppingen
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 41: Göppingen (1996)
Nr. 84 Göppingen, ev. Oberhofenkirche 1466
Beschreibung
Grabplatte Ulrichs (IV.) von Schechingen. Innen in die Langhaus-Südwand eingemauert. Rechteckige Sandsteinplatte mit Umschrift, im eingetieften Mittelfeld Vollwappen in halbhohem Relief, rechts neben der Helmzier Stz. nr. 1; am unteren Rand stellenweise stark bestoßen; mit Steinfarbe angestrichen.
Maße: H. 208, B. 102, Bu. 6,5–7,0 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
anno · dominia) · m · cccc · vnd · / jn · dem · lxvj · jar · vff · fritag · nechst · nach · sant · martjs · / tag · i[st] · gestorben · jun/ckher · vlrich · von · scheching · dem · got · genadig · sy · amen ·
Datum: 14. November 1466.
Schechingen. |
Textkritischer Apparat
- „Unziales“ d versehentlich mit Quadrangeln am unteren Ende des rechten Schaftes.
Anmerkungen
- Urk. 1453, 1461, vgl. Pfeilsticker § 1132.
- HStAS, J1 Nr. 154/1, Umschlag 340: Schechingen, fol. 1r.
Nachweise
- Gabelkover (HStAS, J1 Nr. 48 g III) fol. 1128v (ohne Standortangabe).
- Kdm Göppingen 40.
- Dieter Kauß, Der Göppinger Bürger und seine Stadt im Mittelalter, in: Hohenstaufen 13 (1986) 23–45, hier: 36 Abb. 14.
- Plieninger, Stadtschreiber 89f. Nr. 17 (Abb.).
Zitierhinweis:
DI 41, Göppingen, Nr. 84 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di041h012k0008401.
Kommentar
Die Schrift wirkt insgesamt unruhig, da die Höhe des mittleren Schriftbandes schwankt, die Schäfte ungleichmäßig ausgerichtet und die Buchstabenabstände verschieden groß sind. Auf Versalien ist verzichtet. Der i-Punkt ist regelmäßig gesetzt, nicht jedoch über i longa. Bemerkenswert ist der schräg nach links tief unter die Grundlinie gezogene, spitz auslaufende Bogen des h. Alle Worttrenner sind als Quadrangeln gestaltet, der erste ist oben und unten rankenförmig ausgezogen.
Die Ritter von Schechingen hielten von 1464 bis 1503 den Göppinger Sauerbrunnen von Württemberg zu Lehen. Ulrich von Schechingen war württembergischer Rat1. Als seine Eltern gibt Gabelkover den 1419 verstorbenen Ulrich von Schechingen und Elisabeth von Talheim („Dalheim“) an2. In erster Ehe war er mit Barbara von Schlat verheiratet. Die Grabplatte für seine zweite Ehefrau Kunigunde von Liebenstein ist ebenfalls in der Oberhofenkirche erhalten (nr. 98).