Inschriftenkatalog: Landkreis Calw

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 30: Landkreis Calw (1992)

Nr. 347 Altensteigdorf (Stadt Altensteig), ev. Pfarrkirche St. Maria u. Remigius 1632

Beschreibung

Grabplatte des Johann Jakob Neuffer. Außen an der Südwand der Kirche. Hochrechteckige Platte aus rotem Sandstein mit umlaufender Inschrift zwischen Linien, die sich im Mittelfeld in 13 Zeilen fortsetzt. Die Ränder sind bestoßen, die ganze Platte zeigt Verwitterungsspuren.

Maße: H. 83, B. 47, Bu. 3,3–4 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. SVB TVMVLO HIC / IACET PRAEFECTI ALTENSTAIG(ENSIS) / IACOBI NEVFFERI / INFANS FILIOLVS IOHANN IACOB // NATVS · 8 · AT / SEQVELTIa) · 9 · DI/E SEPTEMB(RIS) A(NN)O / 1632 IN DOMINO / MORTVVS E/RAT QVEM / IPSE DEVS / PER CHRISTIb) / MERITA CVM / PARENTIBVS / AC FIDELIB(VS) / IN AETERNVM / BEARE VELIT

Übersetzung:

Unter diesem Grabhügel liegt das Kind des Altensteiger Vogtes Jakob Neuffer, ein Knäblein Johann Jakob geboren am 8. und am darauffolgenden 9. September im Jahr 1632 im Herrn verstorben. Gott möge ihn durch die Verdienste Christi mit seinen Angehörigen und den Christgläubigen in Ewigkeit selig machen.

Kommentar

Die Schrift ist unproportioniert, sie füllt die Fläche des Steins vollkommen aus und zeigt wechselnde Buchstabenhöhe. Offensichtliche Lesefehler aus der Vorlage sind auch kennzeichnend für zwei andere Kindergrabsteine aus Altensteigdorf, die einer gemeinsamen Werkstatt zuzuschreiben sind (vgl. nrr. 348 und 350).

Eine Schwester des Kindes verstarb 1635, auf ihrem Grabstien wird der Vater als olim praefectvs bezeichnet, war also kurz zuvor wohl verstorben1. Er war Untervogt in Altensteig 1630–1633, kurzfristig Schaffner in Kloster Reichenbach und danach bis zu seinem Tode wieder in Altensteig.

Textkritischer Apparat

  1. So statt SEQVENTI.
  2. I klein unter T nachgetragen.

Anmerkungen

  1. Pfeilsticker 2143, 3499. – Vgl. den Text von nr. 350.

Zitierhinweis:
DI 30, Landkreis Calw, Nr. 347 (Renate Neumüllers-Klauser), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di030h010k0034704.