Inschriftenkatalog: Landkreis Calw
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 30: Landkreis Calw (1992)
Nr. 312 Nagold, Heimatmuseum 1609
Beschreibung
Wappenscheibe der Stadt Nagold. Ursprünglich im Sitzungssaal des Rathauses mit drei anderen Stifterscheiben (nrr. 266, 293, 306); 1963 Instandsetzung aller Scheiben in der Glasmalerei Saile (Stuttgart), seitdem im Heimatmuseum (Inv. Nr. 88/801). Farbig dargestelltes Wappen der Stadt, von einem Engel als Schildhalter gestützt; rechts und links Figuren der Apostel Petrus und Paulus. Inschriften im Sockel (A, Fehlstelle mit Textverlust) und in der Rollwerkkartusche im Architrav (B), beseitet von zwei kleinen Wappenschilden, darin Hauszeichen mit G B, Handwerkszeichen der Messer- und Zirkelschmiede mit H S.
Maße: H. 38, B. 40, Bu. 2,5 (A), 1,5 cm (B).
Schriftart(en): Fraktur (A), Kapitalis (B).
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften; Herrmann, Stuttgart [1/1]
- A
[Der Stadt] Nageltt Wapen 1.6.0.9 Jar
- B
verbvm domini manet in aeternvm1)
| Stadt Nagold |
Anmerkungen
- 1. Petr. 1, 25.
- Vgl. Hans Peter Jäger, Wappen im Landkreis Calw, Stuttgart 1986, S. 99.
- Dazu Einleitung S. XX; Fleischhauer, Renaissance S. 263ff.
Nachweise
- Otto, Wappenscheiben S. 171ff. (Abb.).
- OAB Nagold S. 105.
Zitierhinweis:
DI 30, Landkreis Calw, Nr. 312 (Renate Neumüllers-Klauser), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di030h010k0031201.
Kommentar
Mit dem Stadtwappen auf der Stifterscheibe im Ratssaal in Nagold korrespondiert ein gleichartiges der Stadt Wildberg aus dem Jahre 1620 (heute zerstört, vgl. nr. 327). Teilung und Farben entsprechen dem Wappen der Grafen von Hohenberg, zu deren Besitz beide Städte gehörten. Der von Silber über Rot geteilte Schild des Nagolder Wappens trägt hier noch nicht den senkrecht gestellten blauen Nagel des modernen Wappens2.
Die Stiftung von Wappenscheiben (Kabinettscheiben) in Sitzungszimmer oder Gerichtssäle der Städte ist seit der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Württemberg vielfach zu belegen3.