Inschriftenkatalog: Landkreis Calw

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 30: Landkreis Calw (1992)

Nr. 258 Wildberg, ev. Pfarrkirche St. Martin 1573

Beschreibung

Grabplatte des Matthäus Heller. Im Turmuntergeschoß an der Südwand. Hochrechteckige Platte aus hellem Sandstein. Oben Vollwappen in Relief, darunter gerahmte Tafel mit Inschrift in 14 Zeilen. In der Mitte starke Abtretungsspuren, die Platte muß daher früher im Boden gelegen haben.

Maße: H. 198, B. 95, Bu. 3,2 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. AN(N)O D(OMI)NI · 1573 · DEN · 23 · TAG DES / MONATZS MAY VM · 12 · VHR VOR/MITTAGa) HAT DER ALMECHTIG GOT / AVS DISEM ZERGENGLICHEN LEBE(N) / VND IAMERb) DAL ZV SEINEN GET/LICHEN GNADEN SELIGLICH ER/FORDERT DEN ERNVESTEN VND / ACHTBARN ALTEN MATHEVS / HELLER GEWESNER KELLER ZV / WILBERG DER ALHIE BEGRABEN / DEM SELBEN WELE SEIN GOTLICHE / ALMECHTIGK[AIT] EIN FRELICHE AVF/ERSTEVNG MIT ALLEN AVS=/ERWELTEN VERLEIHEN AMEN

Wappen:
Heller

Kommentar

Matthäus Heller d. Ä. war schon 1529 Keller in Wildberg, danach Hirsauer Pfleger in Weil der Stadt (Lkr. Böblingen), seit 1536 wieder Keller in Wildberg. Er starb als Pfründner in Hirsau, wurde aber in Wildberg beigesetzt1. Sein hohes Alter, das auch aus den Dienstjahren hervorgeht, wird im Tenor der Inschrift deutlich betont. – Seine Ehefrau war Elisabeth Keller (vgl. nr. 242). Matthäus Heller, der aus offenbar wohlhabender Familie in Markgröningen stammte, stiftete 1528 als Keller in Wildberg eine Wappenscheibe für das Rathaus, die aber verschollen ist2.

Textkritischer Apparat

  1. A kleiner an T ligiert.
  2. A kopfständig eingemeißelt.

Anmerkungen

  1. Pfeilsticker 3060. – Bernhardt I S. 361–366 (zu Familienangehörigen).
  2. Otto, Scheibenstiftungen S. 168.

Zitierhinweis:
DI 30, Landkreis Calw, Nr. 258 (Renate Neumüllers-Klauser), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di030h010k0025802.