Inschriftenkatalog: Landkreis Calw

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 30: Landkreis Calw (1992)

Nr. 234† Weiler (Stadt Rottenburg), Weilerburg 1554 (?)

Beschreibung

Grabplatte eines unbekannten Herrn von Gültlingen. Der Stein war früher auf der Weilerburg an der Burgmauer aufgestellt, heute nicht mehr auffindbar. Platte aus Muschelkalkstein, umlaufende Schrift zwischen Linien. Im Mittelfeld Vollwappen in Relief, darunter kleiner Wappenschild. Im Jahr 1874 vom Kloster Maria Reuthin auf die Weilerburg verbracht. Der Stein war stark verwittert, der Rand teilweise abgeschlagen, so daß die Schrift nicht mehr voll lesbar war.

Wortlaut nach Foto.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

  1. Anno · domini · M ccccc liiii / [. . . . .] dag vor s[ant. . . . . . . . . . . .] tag · ist · gestorben · [. . . .]sone · dem · got · genedig · [. . .]ge amen

Wappen:
Gültlingen, Speth

Kommentar

Die Minuskelschrift zeigt deutliche Verwandtschaft mit den Grabplatten aus Kloster Reuthin (scharfe Abknickung der Hasten vom Schaft bei d, Abschneidung der Hasten auf der Fußzeile).

Der Wappendarstellung nach könnte der Verstorbene ein Sohn des Hans von Gültlingen d. J. und der Helena Späth († 1512) gewesen sein1. Die Gültlingen saßen auf Berneck, also in unmittelbarer Nachbarschaft des Klosters Reuthin.

Anmerkungen

  1. Vgl. Gand, Seelbuch S. 106f.

Nachweise

  1. Gand, Seelbuch S. 108 (Abb.).
  2. Gand, Maria-Reuthin S. 22.

Zitierhinweis:
DI 30, Landkreis Calw, Nr. 234† (Renate Neumüllers-Klauser), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di030h010k0023402.