Inschriftenkatalog: Stadt Jena

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 33: Stadt Jena (1992)

Nr. 259† Kollegienkirche 1648

Beschreibung

Grabstein des Johann Born; 1937 im Schiff freigelegt und aufgestellt (Grab Nr. 30), 1945 vernichtet. Rechteckige Sandsteinplatte mit ovaler, vorgewölbter Inschrifttafel, umrahmt von Knorpelwerk, das oben in der Mitte ein Engelsköpfchen, unten eine Maske zeigt. Oben in den Zwickeln zwei weitere Engelsköpfchen, unten zwei Wappen.

Nach Wennig.

Maße: H.: 186 cm; B.: 100 cm.

Schriftart(en): Humanistische Minuskel.1)

  1. Hic tumulatus iacet / Johann(es) Born hae/reditar(ius) in Kenigsbergk / Philoso(phiae) et Theol(ogiae) Studiosus / D(octoris) Iohan(nis) Borns in Academia Lipsien(si) Profess(oris) Publici filius D(omi)n(i) L(udewici) W(ilhelmi) Moseri Electoral(is) / Saxo(nici) Consiliarii ex filia nepos / natus Lipsiae 14. April(is) MDCXXX / pie denatus Jenae 11. Maii / A(nn)o MDCXLVIIIa) / Eius symbolum fuit / patior ut potiar.

Übersetzung:

Hier liegt begraben Johann Born, Erbherr in Königsberg, Student der Philosophie und der Theologie, Sohn des Dr. Johann Born, ordentlicher Professor an der Leipziger Universität, mütterlicherseits Enkel des Herrn Ludwig Wilhelm Moser, Kurfürstlich-Sächsischer Rat; geboren in Leipzig am 14. April 1630, fromm gestorben in Jena am 11. Mai im Jahre 1648. Sein Leitspruch war: Ich leide, auf daß ich (dereinst) Herr werde.

Wappen:
Born, Moser.2)

Kommentar

Johann Born starb kurz nach seiner Immatrikulation im Mai 1648.3) Sein Vater, Johann Born,4) War Prof. iur. in Leipzig, sein Großvater mütterlicherseits,5) Ludwig Wilhelm Moser, Kurfürstlich-Sächsischer Rat. Der Grabstein gehört mit Nr. 264 zur Gruppe der sog. „Chytraeus-Grabmale“.

Textkritischer Apparat

  1. MDCXLLVIII Wennig.

Anmerkungen

  1. Wennig gibt alles in Majuskeln wieder.
  2. Nach Wennig: Li.: Raubrunnen; Helm: Jungfrau zwischen Büffelhörnern (Born); – re.: Feld mit zwei Lilien belegt, von einer eingebogenen Spitze mit nach re. gewendetem Löwen geteilt; Helm: Jungfrau zwischen Büffelhörnern (Moser, beide nicht nachgewiesen).
  3. Matrikel Jena, 1, 27: Born, Johann, Lipsiensis, † 10. Maii; die Is. bietet den 11. Mai als Todesdatum.
  4. Johann Born (vgl. Jöcher, 1, 1256), geboren 7. Juli 1600 in Leipzig; 1637 Advokat am Oberhofgericht; 1638 Assessor fac. iur.; 1645 Prof. iur. Leipzig; 1654 Canonicus Naumburg; 1658 Decemvir academiae; gestorben 4. August 1660 in Leipzig. Seine Mutter war Anna Sophia Moser (vgl. ihre Lpr., StSt. 2971), geboren am 28. August 1608 in Dresden, gestorben am 1. Juli 1667 in Leipzig.

Nachweise

  1. Wennig, Verzeichnis 1937, II Nr. 16.

Zitierhinweis:
DI 33, Stadt Jena, Nr. 259† (Luise und Klaus Hallof), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di033b005k0025903.