Inschriftenkatalog: Stadt Jena

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 33: Stadt Jena (1992)

Nr. 245† Katholische Kirche St. Johannis 1637

Beschreibung

Grabstein des Burchard Großmann; im 17. Jh. im Chor.1)

Nach Beier.

  1. Viri amplissimi et Clarissimi, d(omi)n(i) Burchardi Grosmanni Römhildâ – Franci, Praefecturae Jen(ensis) et Burgensis Quaestoris aequissimi pars mortalis sub hac tumba quiescit.

    (Psalmi)a) 116. v(ersus) 7–9. Convertere anima mea in requiem tuam, q(ui)a dominus benefecit tibi: quia eripuit anima(m) meam de morte: oculos meos de lacrumis: pedes meos â lapsu, ambulabo coram Domino in regione vivorum.b) A(nno) C(hristi) 1637. Haec Verba patri LXII. annos nato, quod iis semp(er) vivus delectaretur monumento pietatis filialis indicio P(oni) C(uravit) filius unicus Burchardus.

Übersetzung:

Der sterbliche Teil des hochbedeutenden und hochberühmten Herrn Burchard Großmann aus Römhild in Franken, des äußerst gerechten Amtschössers des Amtes Jena und Burgau, ruht unter diesem Grabhügel. – Psalm 116, V. 7–9: Kehre zurück, meine Seele, in deine Ruhe, weil der Herr dir Gutes tat; denn er hat meine Seele vom Tode errettet, meine Augen von den Tränen, meinen Fuß von dem Fall. Ich werde wandeln vor dem Herrn im Lande der Lebenden. Im Jahre Christi 1637. Diese Worte ließ dem vor 62 Jahren geborenen Vater – weil er im Leben an ihnen stets Gefallen fand – der einzige Sohn Burchard als Denkmal und Zeichen kindlicher Frömmigkeit anbringen.

Kommentar

Burchard Großmann,2) seit 1616 Schösser des Doppelamtes Jena-Burgau, wurde am 29. Juni 1637 in Jena begraben.3) Aus seiner ersten Ehe4) mit Regina Steindorf (ihr Grabstein, Nr. 224) stammte sein einziger Sohn Burchard, der das Denkmal stiftete.

Textkritischer Apparat

  1. Ψ Beier.
  2. Ps 114,7–9.

Anmerkungen

  1. Beier 1681, 298 (im Chor).
  2. Burchard Großmann (vgl. Beier 1681, 126; H. Müller, in: Thüringer Fähnlein 7, 1938, 211–216), geboren 11. Mai 1575 in Römhild; Schule Torgau; 1593 stud. Jena; stud. Leipzig; 1600 Kanzlist, 1609 Kammerschreiber in Weimar; 1616 Amtschösser in Jena; gestorben 26. Juni 1637 in Jena.
  3. KB Totenbuch, 1, 203 (29. Juni 1637).
  4. Am 30. Januar 1626 geht er mit Anna, der am 10. März 1596 in Jena geborenen Tochter des Adam Listemann (vgl. Nr. 160), die zweite Ehe ein (Traubuch, 1, 111); sie heiratet am 19. Oktober 1640 in ihrer dritten Ehe den Bürgermeister David Bamberger (Traubuch, 1, 191) und wird am 9. August 1671 in Jena begraben (Totenbuch, 1, 394).

Nachweise

  1. Beier, q. 15, 647.
  2. Vgl. Beier 1681, 298.

Zitierhinweis:
DI 33, Stadt Jena, Nr. 245† (Luise und Klaus Hallof), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di033b005k0024502.