Inschriftenkatalog: Stadt Jena

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 33: Stadt Jena (1992)

Nr. 226† Stadtkirche St. Michaelis 1629

Beschreibung

Grabstein des Paul Andreas Hahn; im 17. Jh. im nördlichen Seitenschiff.1)

Nach Beier.

  1. IHS. Paulus Andreas, Pauli Hahns I(uris) U(tiriusque) D(octoris) et civis Halensis Saxon(iae) primarii, piè iam tum denati, et Benignae Dolscianae filius unicus, optimi parentis gloria, generis spes, matris delicium unicum: pietatis incontaminatae et U(triusque) I(uris) studiosissimus: natus Halae 29. (Novem)br(is) CIƆIƆCVII. dum animam iussu Omnipotentis DEi inter vota precesq(ue) sup(er) ⟨n⟩umerosa) servatoris sui Jesu Christi ultimô Martii CIƆIƆCXXIX. placidè efflasset, exuvias hîc mortales deposuit, beatae immortalitati ad tubam Archangeli certissimè redditurus.

    Flos ego vivus eram, quia bruma est marceo: coeli,Sole oriente novo, flos ego vivus ero.b)

    IHS.

Übersetzung:

Jesus! Paul Andreas Hahn, einziger Sohn des Paul Hahn, Doktors beider Rechte und Ratsmeisters der Stadt Halle in Sachsen, der damals schon fromm verstorben war, und der Benigna Dolsch; der Stolz seines besten Vaters, die Hoffnung des Geschlechtes, die einzige Freude seiner Mutter, ein eifriger Student der ungetrübten Frömmigkeit und beider Rechte, geboren zu Halle am 29. November 1607, hat, während er auf Befehl des allmächtigen Gottes, unter Gebeten und unzähligen Fürbitten zu seinem Heiland Jesus Christus, am letzten Tag des März 1629 sanft seine Seele ausgehaucht hat, hier seine sterblichen Überreste zur Ruhe gebettet, um sie ganz gewiß bei (dem Klang) der Posaune des Erzengels der frommen Unsterblichkeit zurückzugeben. – Im Leben war ich eine Blume. Weil der Winter kam, bin ich welk. Wenn die Sonne neu ersteht, werde ich eine lebende Blume des Himmels sein. – Jesus!

Kommentar

Paul Andreas Hahn2) wurde 1621 an der Leipziger und 1629 an der Jenaer Universität3) immatrikuliert. Sein Vater hatte 1578 ebenfalls in Jena studiert. Seine Mutter Benigna Dolsch starb 1653 in Halle.4)

Textkritischer Apparat

  1. humeros Beier.
  2. ein elegisches Distichon.

Anmerkungen

  1. Beier 1681, 271 (im MitternachtsGange).
  2. Vgl. KB Totenbuch, 1, 139: 1629/Apr./3 „L(icentiatus) Paul Andreas Hahn SaltzJunkherr von Halla“.
  3. Matrikel Jena, 1, 137.
  4. Vgl. ihre Lpr., StSt. 8279 (Dolscius); geboren 5. Januar 1563 in Halle, gestorben 14. Februar 1653 in Halle.

Nachweise

  1. Beier, q.15, 536.
  2. Koch 1931a, 79.
  3. Vgl. Beier 1681, 271.

Zitierhinweis:
DI 33, Stadt Jena, Nr. 226† (Luise und Klaus Hallof), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di033b005k0022607.