Inschriftenkatalog: Stadt Jena

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 33: Stadt Jena (1992)

Nr. 198† Stadtkirche St. Michaelis (1617)

Beschreibung

Grabstein1) des Philipp Jakob Schröter; im 17. Jh. im Mittelschiff.

Nach Beier.

  1. Cura, labor, studium sumti p(ro) munere honoresite, alias posthac sollicitate animas.Dum mea sors mortalis erat, nil vita p(er) aevumquam labor et studium, nil nisi mea fuit.Cura meum pectus nocturna diurnaq(ue) adussitUssit, et haec hîc q(uae) molliter ossa cubant.Christus vita mihi fuit, est mors lurida lucru(m),a)viverem ut in Christo morte solut(us) homo.Exitus â vita in vitam mihi transitus almam,de morte in vitam ducit Jova piain.Philipp(us) Jacob(us) tandemq(ue) hinc carne Schröterus,indut(us) Christob) iubila longa canem.c)AK. NP. P.

Übersetzung:

Sorge, Arbeit, Studium, ihr für ein Amt erhaltenen Ehren, geht, stachelt nun andere Seelen an! Solange mein Los sterblich war, bestand mein Leben die ganze Zeit über aus nichts anderem als aus Arbeit und Studium. Tag und Nacht brannte die Sorge meine Brust, brannte auch jenes Gebein, das hier sanft nun ruht. Christus war mir das Leben, der fahle Tod ist Gewinn, auf daß ich als vom Tode befreiter Mensch in Christus leben kann. Der Abschied vom Leben gilt mir als Übergang in ein segenspendendes Leben, Gott führt vom Tod in ein frommes Leben. Ich, im Fleisch Philipp Jacob Schröter, werde nun endlich, bekleidet mit Christus, lange Lobpreisungen singen.

Kommentar

Philipp Jakob Schröter,2) Sohn des Johann von Schröter (vgl. Nr. 119), starb am 1. April 1617 in Jena.3) Die Initialen am Schluß der Is. lassen sich nicht auflösen.

Textkritischer Apparat

  1. Vgl. Phil 1,21.
  2. Vgl. Rm 13,14.
  3. sechs elegische Distichen.

Anmerkungen

  1. Beier 1681, 273 (im MittelGange) führt dieses Denkmal unter den Grabsteinen auf; die metrische Form und das Fehlen jeglicher Datierung weisen aber vielmehr auf ein Epitaph.
  2. Philipp Jakob Schröter (vgl. Giese/Hagen 1958, 89–90), geboren 8. Juli 1553 in Wien; stud. Jena; 1567 Bacc. phil. Jena; 1568 stud. Leipzig; 1576 Bacc. med. Jena; Peregrinatio; 1581 Dr. med., 1582 Prof. med. Jena; Comes Palatinus Caesareus; gestorben 1. April 1617 in Jena.
  3. KB Totenbuch, 1, 74 (3. April 1617).

Nachweise

  1. Beier, q. 15, 544.
  2. Koch 1931a, 83.
  3. Vgl. Beier 1681, 273.

Zitierhinweis:
DI 33, Stadt Jena, Nr. 198† (Luise und Klaus Hallof), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di033b005k0019809.