Inschriftenkatalog: Stadt Jena

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 33: Stadt Jena (1992)

Nr. 196† Stadtkirche St. Michaelis 1616

Beschreibung

Grabstein des Urich Crüger; im 17. Jh. im nördlichen Seitenschiff.1)

Nach Beier.

  1. Tardius hic moritur: saturius alter: at o(mn)es:sed felix, vitam qui bene clausit, erit.a)

    Haec viator, p(er)pende, tibi p(ro)pono: Ulricus Crugerus Gustrotiensis Megapolitanus, S(acro)S(anctarum) Legum studiosus: carus aequalibus: iucundus amicis: Natus 1592. die 21. (Decem)bris, patre piae memoriae viro amplissimo, D(omi)no Ulrico Crügero Consule Reip(ublicae) Gustrotiensis dignissimo: Matre verò Magdalena Coci, matr(on)a honestissima: A(nno) C(hristi) 1616. 18. Jan(uarii) inter 1. et 2. pomeridianamb) factus sum, q(uo)d semp(er) vivus esse studebam, Christi cultor et coelestis academiae alumnus.

Übersetzung:

Der eine stirbt zögernder, der andere erfüllter – aber alle (müssen sterben); doch glücklich wird sein, wer sein Leben gut abgeschlossen hat. – Erwäge dies, Wanderer, ich stelle es dir (als Beispiel) vor Augen: Ich, Ulrich Crüger aus Güstrow in Mecklenburg, Student der hochheiligen Gesetze; teuer den Kommilitonen, angenehm den Freunden; geboren am 21. Dezember 1592 als Sohn des Ulrich Crüger frommen Angedenkens, des bedeutenden Mannes und würdigen Bürgermeisters der Stadt Güstrow, und der hochwürdigen Frau Magdalena Koch, bin am 18. Januar im Jahre Christi 1616 zwischen der 1. und 2. Nachmittagsstunde das geworden, was ich im Leben immer zu sein mich bemühte: ein Verehrer Christi und ein Alumne der himmlischen Universität.

Kommentar

Ulrich Crüger wurde im März 1612 in Wittenberg immatrikuliert, wechselte 1614 an die Jenaer Universität.2) Sein Begräbnistag war der 20. Januar 1616.3)

Textkritischer Apparat

  1. ein elegisches Distichon.
  2. scil. horam.

Anmerkungen

  1. Beier 1681, 270 (im Mitternachtsgange).
  2. Matrikel Jena, 1, 70.
  3. KB Totenbuch, 1, 66: 1616/Jan./20 „Der Ehrenvehste und wohlgelahrte D(ominus) Vlricvs Crügerus LL. Studiosus Gustroviensis Megalopolitanus“.

Nachweise

  1. Beier, q. 15, 535.
  2. Koch 1931a, 78–79.
  3. Vgl. Beier 1681, 270.

Zitierhinweis:
DI 33, Stadt Jena, Nr. 196† (Luise und Klaus Hallof), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di033b005k0019603.