Inschriftenkatalog: Stadt Jena

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 33: Stadt Jena (1992)

Nr. 189† Stadtkirche St. Michaelis 1615

Beschreibung

Grabstein des Friedrich Coien; im 17. Jh. im südlichen Seitenschiff.1)

Nach Beier.

  1. Obsiste viator, et quid sis, quidq(ue) futurus olim, perpende: Fim(us): Lim(us): fun(us): fum(us): i(m)mo nihil. Quis iacet hoc sarcophago? iacent exuviae Friderici Coien Uratislav(iensis) iuvenis â virtute annisque floridissimi, patre Georgio Coien, matre Magdalena Schreiterin, prosapia primaria gentilitia: parentibus obsequentissimus, p(rae)ceptorum addictissimus: Amicis fidelissimus, omnibus denique acceptissimus; beatam in sinu Abrahae anima(m) tradidit depositum. Natus Breslae A(nn)o MDXCIV.a) 16. (Decem)br(is) huic hoc perpetuum honoris monumentum poni fecit parens moestissimus. A(nno) O(rbis) R(edempti) MDCXV.

Übersetzung:

Tritt heran, Wanderer, und denke darüber nach, was du bist und was du einst sein wirst: Schmutz, Schlamm, Leichnam, Rauch, also nichts! Wer liegt in diesem Sarkophag? Hier liegen die sterblichen Reste des Friedrich Coien aus Breslau, eines Jünglings, der an Tugend und an Jahren in bester Blüte stand, Sohn des Georg Coien und der Magdalena Schreiter aus erstem heimischem Geschlecht; als der den Eltern Gehorsamste, den Lehrern Ergebenste, den Freunden Treueste und bei allen schließlich Beliebteste gab er seine im Schoß Abrahams glückliche Seele als ihm (nur) anvertrautes Teil zurück; ihm, der zu Breslau am 16. Dezember im Jahre 1594 geboren war, ließ sein tiefbetrübter Vater dieses ewige Denkmal zu seiner Ehre errichten im Jahre seit der Erlösung der Welt 1615.

Kommentar

Friedrich Coien wurde 1611 an der Wittenberger und 1614 an der Jenaer Universität2) immatrikuliert. Er wurde am 18. Dezember 1614 begraben.3)

Textkritischer Apparat

  1. Beier bemerkt, daß die Lpr. als Geburtsdatum den 5. Oktober 1593 angibt.

Anmerkungen

  1. Beier 1681, 271 (im MittagsGange).
  2. Matrikel Jena, 1, 58.
  3. KB Totenbuch, 1, 58: 1614/Dez./18 „D(omi)n(us) Fridericus Coien Vratislaviensis Silesius S(acro)S(anctarum) L(iterarum) Studiosus, begraben in die Stadtkirche“.

Nachweise

  1. Beier, q. 15, 537.
  2. Koch 1931a, 80.
  3. Vgl. Beier 1681, 271.

Zitierhinweis:
DI 33, Stadt Jena, Nr. 189† (Luise und Klaus Hallof), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di033b005k0018906.