Inschriftenkatalog: Stadt Jena

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 33: Stadt Jena (1992)

Nr. 184† Katholische Kirche St. Johannis 1614

Beschreibung

Grabstein des Hieronymus Findenklee; im 17. Jh. im Schiff.1)

Nach Beier.

  1. Anno â Christo nato MDCXIV. d(ie) ⟨1⟩8.a) (Octo)br(is) sub crepusculo vespertino vitam hanc mortalem et aerumnosam cum immortali et gloriosa hîc commutavit, placidè et feliciter, ornatissimus et optimus Juvenis, D(omi)n(us) Hieronymus Findenklee, Glaicio-Silesius, Iurisprudentiae studios(us) Glaicii Metropoli comitatûs Glaicensis in Silesia, patre Georgio Findenklee, Senatore quondam oppidano et Regina Schindlerin, primaria Francosterae Silesior(um) familia nat(us) aetatis anno 22. hebd(omade) 25. Eius a(n)i(m)a e(st) in manu DEi. corpusculu(m) a(utem) phthisi exhaustum laetissimam fidelium resurrectionem exspectat. Hoc monumentum ipse sibi fieri voluit, et Mater moestissima accuravit.

Übersetzung:

Im Jahre seit der Geburt Christi 1614, am 18. Oktober, hat in der Abenddämmerungsstunde dieses sterbliche und kummervolle Leben mit dem unsterblichen und ruhmreichen Leben dort sanft und glücklich vertauscht der ausgezeichnete und beste Jüngling Herr Hieronymus Findenklee aus Glatz in Schlesien, Student der Rechtsgelehrsamkeit; geboren in Glatz, der Hauptstadt der Grafschaft Glatz in Schlesien, als Sohn des ehemaligen Ratsherren Georg Findenklee und der Regina Schindler, die aus der vornehmen schlesischen Familie Francoster stammte; im Alter von 22 Jahren und 25 Wochen. Seine Seele ist in Gottes Hand, sein von Schwindsucht verzehrter Körper aber erwartet hier die fröhlichste Auferstehung der Gläubigen. Dieses Denkmal wollte er selbst für sich angefertigt wissen, und seine tieftraurige Mutter sorgte dafür.

Kommentar

Hieronymus Findenklee2) begann seine Studien FS 1611 in Leipzig, ging Oktober 1611 nach Wittenberg und ließ sich 1614 in Jena immatrikulieren;3) dort wurde er am 21. Oktober 1614 begraben.4)

Textkritischer Apparat

  1. 28. Beier; Findenklee ist aber bereits am 21. Oktober begraben worden.

Anmerkungen

  1. Beier 1681, 299 (im Schoß).
  2. Nach Beier, q. 15, 649 ist er am Tag Philippi et Iacobi (= 3. Mai) 1592 geboren.
  3. Matrikel Jena, 1, 102 (Findenle).
  4. KB Totenbuch, 1, 57: 1614/Okt./21 „Hieronymus Findenklee LL. Studiosus, Glacensis Silesius, In S. JoharinsKirche begraben worden“.

Nachweise

  1. Beier, q. 15, 649–650.
  2. Vgl. Beier 1681, 299.

Zitierhinweis:
DI 33, Stadt Jena, Nr. 184† (Luise und Klaus Hallof), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di033b005k0018404.