Inschriftenkatalog: Stadt Jena

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 33: Stadt Jena (1992)

Nr. 174† Stadtkirche St. Michaelis 1611

Beschreibung

Grabstein der Magdalena Coler; im 17. Jh. im Mittelschiff.1)

Nach Beier.

  1. D(eo) O(ptimo) M(aximo) Sacrum. Magdalenae, Magnifici et Ampliss(imi) Viri D(octoris) Matthiae Coleri J(uris)C(onsulti) celeberrimi relictae Viduae ex nobiliss(ima) Frölichiorum Hainensium familia oriundae: anno post mariti fata XXIV. vitâ functae: Matronae quâ pietatem, quâ pudorem, quâ fidem coniugalem, quâ domus curam, quâ liberalitatem in paup(er)es lectissimae, cum et vixisset pie et placide decedisset, animam coelo remittens, et corporis exuvias terrae patri restituens: memoriae sempiternae, si q(ui)d sempiternum hac in mortalitate et debitae gratitudinis ergò haeredes H(oc) M(onumentum) P(oni) C(uraverunt). vixit annos LXIIX. vivere desiit A(nno) O(rbis) R(edempti) 1611. die 3. m(ensis) (Septem)bris. vive pius; moriere pius.

Übersetzung:

Dem höchsten, besten Gott geweiht! Für Magdalena, die hinterlassene Witwe des hochgeschätzten und hochbedeutenden Mannes und weithin bekannten Rechtsgelehrten Dr. Matthias Coler, aus der vornehmen Familie Fröhlich aus Großenhain stammend, die im 24. Jahre nach dem Tod des Gatten gestorben ist; für eine in der Frömmigkeit wie auch in der Sittlichkeit, ehelichen Treue, Sorge um den Haushalt und in der Freigiebigkeit gegenüber den Armen besonders musterhafte Bürgersfrau, ließen, da sie fromm gelebt hatte und sanft verschieden ist, wobei sie ihre Seele in den Himmel zurückschickte und die sterblichen Reste des Leibes der Erde als dem Vater zurückgab, um des ewigen – falls in dieser Sterblichkeit etwas ewig ist – Angedenkens und der schuldigen Dankbarkeit willen die Erben dieses Denkmal setzen. Sie lebte 68 Jahre; sie beendete ihr Leben im Jahre seit der Erlösung der Welt 1611, am 3. September. – Lebe fromm, stirb fromm.

Kommentar

Magdalena Coler, die Gattin des Prof. iur. Matthias Coler (vgl. Nr. 96), ist am 3. September 1611 in ihrem Haus Am Kreuz2) gestorben; Grabstein und Epitaph ihres Mannes, s. Nr. 109 und 111.3)

Anmerkungen

  1. Beier 1681, 272 (im MittelGange).
  2. KB Totenbuch, 1, 33: 1611/Sept./5 „Frau Doctor Köler in Uffm Creutz p(este)“. Am Haus Am Kreuz befand sich Is. Nr. 96.
  3. Zur Konstruktion qua ... qua ... qua ..., vgl. Nr. 230.

Nachweise

  1. Beier, q. 15, 541.
  2. Koch 1931a, 82.
  3. Vgl. Beier 1681, 272.

Zitierhinweis:
DI 33, Stadt Jena, Nr. 174† (Luise und Klaus Hallof), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di033b005k0017408.