Inschriftenkatalog: Stadt Jena

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 33: Stadt Jena (1992)

Nr. 146† Stadtkirche St. Michaelis 1601

Beschreibung

Grabstein des Johann Achaz von Tydoon; im 17. Jh. im Mittelschiff.1)

Nach Beier.

  1. Joanni Achatio â Tydoon et Eknaholm Eq(ui)ti Sueco: genere, pietate, virtute Nobili, sincerae religionis amantissimo, in ipse aetatis flore, in medio studiorum cursû, è Salan(a) XI. Jun(ii) hor(a) noct(urna) XI. Anno 160⟨1⟩a) ad coelestem Academiam p(rae)ter spem non suam, sed suorum, summi Imp(er)atoris voluntate evocato: ⟨cura⟩b) moestae matris viduae Catharinae Storge ad defuncti memoriam luctusq(ue) sui solatium hoc monumentum posuit.

    Pergere mori, gravissimum; Christo mori, suavissimum.

Übersetzung:

Für Johann Achaz von Tydoon und Eknaholm, einen schwedischen Ritter, adlig durch Herkunft, Frömmigkeit und Tugend, ein großer Verehrer der unverfälschten Religion, der in der Blüte seines Lebens, mitten im Fortgang seiner Studien, am 11. Juni im Jahre 1601, 11 Uhr Nachts, aus der Salana zur himmlischen Universität, entgegen zwar nicht seiner eigenen, so doch der Hoffnung seiner Angehörigen, nach dem Willen des höchsten Herrschers abberufen wurde, setzte (die Sorge?) der traurigen hinterbliebenen Mutter Catharina Storge zum Andenken an den Verstorbenen und zum Trost für ihren Schmerz dieses Denkmal. – Sich zum Sterben bereitzumachen, ist sehr hart; in Christus zu sterben, sehr süß.

Kommentar

Johann Achaz von Tydoon und Eknaholm2) entstammte dem schwedischen Adel. Auf seiner Studienreise über Rostock und Wittenberg wurde er 1600 in Jena immatrikuliert.3) In der Stadtkirche befand sich auch ein Epitaph für ihn, dessen Is. nicht überliefert ist.4)

Textkritischer Apparat

  1. aus 1605 von Beier verbessert.
  2. das Subjekt zu posuit fehlt bei Beier; Ergänzung exempli gratia.

Anmerkungen

  1. Beier 1681, 272 (im MittelGange).
  2. Vgl. die Lpr. für Johann Achaz von Tydoon, StSt. 22305. Sein Vater war Land- und Hofrat des schwedischen Königs.
  3. Matrikel Jena, 1, 1.
  4. Beier, q. 15, 540: „eius epitaphium videre est ad fanum superiorem prope gazophylacium“ (=Schatzkammer).

Nachweise

  1. Beier, q. 15, 540.
  2. Koch 1910a, 2.
  3. Koch 1931a, 81–82.
  4. Vgl. Beier 1681, 272.

Zitierhinweis:
DI 33, Stadt Jena, Nr. 146† (Luise und Klaus Hallof), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di033b005k0014604.