Inschriftenkatalog: Stadt Jena

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 33: Stadt Jena (1992)

Nr. 130† Stadtkirche St. Michaelis 1597

Beschreibung

Grabstein des Rudolf von Bünau; im 17. Jh. an der Südwand nahe der Sängerempore.1)

Nach Beier.

  1. Nobilissimus et Ornatiss(imus) Dominus Rudolphus â Bunaw etc. Academiae Jenensis cum annos ultra XXV. membrum fuisset, aetatis anno LXX. piè et placidè in Christo hac vita decedens, atq(ue) in hac aede sacra, die XXIII. Mart(ii) Anno M D XCVII. sepult(us) Hunc locum sacrosancto Ministerio huius oppidi consecratum, suis sumtibus paulo ante mortem aedificandum curavit. Heri mihi, Tibi hodie.

Übersetzung:

Der hochadlige und ausgezeichnete Herr Rudolf von Bünau usw. ist, als er mehr als 25 Jahre hindurch Mitglied der Jenaer Universität gewesen war, im 70. Lebensjahr sanft und selig in Christus aus diesem Leben geschieden und in dieser Kirche am 23. März im Jahre Christi 1597 bestattet worden. Diesen der kirchlichen Leitung dieser Stadt geweihten Platz hat er kurz vor seinem Tode auf seine Kosten bauen lassen. Gestern mir, heute dir.

Kommentar

Rudolf von Bünau2) ließ 1597 die sog. obere Sakristei, in der die Pfarrer sich auf ihre Predigt vorbereiteten, am ersten der nördlichen Pfeiler anbauen.3) Die Art seiner Tätigkeit an der Jenaer Universität wird nicht genannt; möglicherweise war er eines der adligen Mitglieder des Hofgerichtes.4)

Anmerkungen

  1. Beier, q. 15, 587: „exstat huius monumentum supra sacrarii conciones habendas repetituris destinati ingressum, ad pergulam chori sinistram, pro pueris Scholasticis inferioribus destinatam.
  2. Rudolf von Bünau war nach Beier 1681, 279 mit Rosina von Rabenstein, in zweiter Ehe mit Margarete von Blanken (gestorben 7. April 1596 in Jena) verheiratet.
  3. Faselius 1805, 38 berichtet von einer Reparatur 1669.
  4. Vgl. Geschichte der Universität Jena, 1, 91.

Nachweise

  1. Beier, q. 15, 587.
  2. Koch 1910a, 1.
  3. Koch 1931a, 165.
  4. Vgl. Beier 1681, 279.

Zitierhinweis:
DI 33, Stadt Jena, Nr. 130† (Luise und Klaus Hallof), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di033b005k0013006.