Inschriftenkatalog: Stadt Jena

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 33: Stadt Jena (1992)

Nr. 120† Stadtkirche St. Michaelis 1593

Beschreibung

Epitaph des Johann von Schröter; bis 1871/75 an der Südwand des Chores.1) Erhalten hat sich der Wappenstein im Besitz des Stadtmuseums.2) Im unteren Teil die Darstellung der Taufe Christi,3) darüber die Himmelfahrt Christi;4) den oberen Abschluß bildete ein Engel mit einer Waage auf dem Schröterschen Wappen.5) Kalkstein.6)

Nach Beier.

Städtische Museen Jena (Victor Malakhov) [1/2]

  1. Memoriae sacrum: Magnifico et Nobilissimo Viro domino Joanni Schrötero, Medico celeberrimo, Comiti Palatino Caesareo, ac Academiae Jenensis, cuius integra privilegia unus â D(omino) Ferdinando Rom(anorum) imp(eratore) impetravit primum, noviesq(ue) deinceps Rectori vigilantissimo et Professori eximio, parenti incomparabili et dulcissimo piè vitâ functo et in hac aede sacra condito H(oc) S(ui) D(esiderii) M(onumentum) sup(er)stites Liberi p(osuerunt). V(ixit) ann(os) circiter LXXX M(oritur) 31. Martii A(nno) O(rbis) R(edempti) MDXCIII.

Übersetzung:

Dem Angedenken geweiht! Für den hochgeschätzten und hochedlen Mann, Herrn Johann Schröter, den weithin bekannten Mediziner, Kaiserlichen Pfalzgrafen, sehr umsichtigen ersten und in der Folgezeit insgesamt neunmaligen Rektor der Jenaer Universität, deren uneingeschränkte Privilegien er ganz allein vom Römischen Kaiser Ferdinand erreicht hat, und außergewöhnlichen Professor, für ihren unvergleichlichen und liebsten Vater, der fromm aus diesem Leben geschieden und in dieser Kirche begraben worden ist, haben die hinterbliebenen Kinder dieses Denkmal ihrer Sehnsucht nach ihm gesetzt. Er lebte ungefähr 80 Jahre. Er stirbt am 31. März im Jahre seit der Erlösung der Welt 1593.

Wappen:
Schröter.7)

Kommentar

Zu Johann von Schröter, vgl. Nr. 119.

Anmerkungen

  1. Vgl. Beier 1681, 276 (im Chor; zur lincken Seiten); Wette 1756, 41 (Rechter Hand an den alten Fürsten-Stuhle); Faselius 1805, 36 (beym Altar an der Mittagsseite).
  2. Kat.-Nr. Pl 2,28, Inv.-Nr. I 327. Der Wappenstein ist 48 cm hoch.
  3. Vgl. Beier, q. 15, 571: „in hoc monumento sculpti apparent ... in eius spacio tum primo: Johannes B(aptista) Christum in Jordane fluvio baptizans, circumdatus Angelis et quattuor evangelistis ...
  4. So Schreiber/Färber. Nach Beier handelte es sich um eine Darstellung des Jüngsten Gerichtes: „tum secundo processus diei et iudicii extremi“.
  5. Vgl. Beier: „idem tertio angelus, cum libra, infin quem insignia Schröteriana.
  6. Wette 1756, 41 spricht von einem „kunstreichen marmornen Epitaph“; das erhaltene Wappen ist aber in Kalkstein.
  7. Sa 47, Taf. 53 (Schröter); vgl. Giese/Hagen 1958, Taf. nach S. 56.

Nachweise

  1. Beier, q. 15, 570–571.
  2. Koch 1931a, 84.
  3. Vgl. Beier 1681, 276.
  4. Wette 1756, 41.
  5. Wiedeburg 1785, 207.
  6. Faselius 1805, 36.
  7. Schreiber/Färber 1858, 128.
  8. Weber 1929, 26.

Zitierhinweis:
DI 33, Stadt Jena, Nr. 120† (Luise und Klaus Hallof), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di033b005k0012000.