Inschriftenkatalog: Stadt Jena

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 33: Stadt Jena (1992)

Nr. 23 Collegium Jenense 1484

Beschreibung

Grabstein des Dominikanermönches Johannes Kommer. Memorialhalle, Westwand; rechteckige Kalksteintafel, in der Mitte die Ritzzeichnung eines Kelches mit Oblate. Rechts oben stark beschädigt, die rechte untere Reihe abgebrochen. – Umschrift zwischen Ritzlinien, links oben beginnend.

Maße: H.: 137 cm; B.: 78 cm; Bu.: 7 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie, Friedrich-Schiller-Universität-Jena (Enrico Paust) [1/2]

  1. · 1 · 4 · 8 · 4 · sexta · fe(ria) / p(ost) · nativitatis · beate · / [mari]ea) · obyt / fr(ater) · ioh(ann)es · kommer · sacerdos

Übersetzung:

1484, am Freitag nach dem Fest der Geburt Mariä, starb Bruder Johannes Kommer, ein Priester.

Datum: 10. September 1484.

Kommentar

Im Gegensatz zu den anderen erhaltenen Predigergrabsteinen1) fehlt hier die Angabe des Herkunftsortes. Vielleicht stammte der Verstorbene aus Jena selbst.2) Ein Mönch Johannes Kommer ist urkundlich allerdings nicht erwähnt.

Textkritischer Apparat

  1. Das Kalendarium der Dominikaner kennt nur ein Fest der nativitas einer weiblichen Heiligen, nämlich nativitas Marie am 8. September; vor dem Namen könnte noch virginis (in Abkürzung) gestanden haben.

Anmerkungen

  1. Vgl. Nr. 41, 56 und 57.
  2. Ein nicht unvermögendes Bürgergeschlecht Kummer ist in Jena zwischen 1462 und 1542 urkundlich nachgewiesen (Apel 1937, 158).

Nachweise

  1. Koch, D 19, 271 Nr. 6, und 272 (Abb.).
  2. Platen 1985a, 39 (Abb.).
  3. Hallof 1986, 314–315.
  4. Hallof 1987a, 17 und 33; 32 Abb. 11.

Zitierhinweis:
DI 33, Stadt Jena, Nr. 23 (Luise und Klaus Hallof), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di033b005k0002306.