Inschriftenkatalog: Stadt Jena

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 33: Stadt Jena (1992)

Nr. 254 Teichgraben 1645

Beschreibung

Wappentafel des Werner und der Sophia Margaretha Rolfinck, im Anatomischen Institut; wohl beim Neubau des Gebäudes in den Jahren 1892/1909 aus dem Vorgängerbau übernommen.1) Von Blattwerk und einem Engelsköpfchen umrahmtes Doppelwappen, darum auf einem Band die Is. Sandstein; Reste von Bemalung.

Maße: H.: 89 cm; B.: 105 cm (innen: H.: 62 cm, B.: 79 cm), Bu.: 4 cm.

Schriftart(en): Kapitalis und Fraktur, erhaben.

Kustodie, Friedrich-Schiller-Universität Jena (G. Schörlitz) [1/2]

  1. GUERNERVS Rolfinck D(octor) 16–45 Sophia Margaretha Platnerin.

Wappen:
Rolfinck-Platner.2)

Kommentar

Der bedeutende Mediziner Werner Rolfinck,3) seit 1629 als Professor in Jena tätig, ließ in seinen Häusern,4) aber auch in den unter seiner Leitung für die Universität errichteten Gebäuden5) seine Wappentafel anbringen. Aus welchem dieser Gebäude die jetzt im Anatomischen Institut befindliche Platte stammt, ist nicht mehr festzustellen. Rolfinck war seit 1642 mit Sophia Margaretha Platner6) verheiratet.

Anmerkungen

  1. Vgl. Geschichte der Universität Jena, 2, 686.
  2. Li.: Bg 11, 67, Taf. 90 (Rolfinck). – Re.: drei Finkenköpfe, 1:2 gestellt; Helm: ausliegender Vogel (nicht nachgewiesen; Platner).
  3. Werner Rolfinck, geboren 15. November 1599 in Hamburg; 1616 stud. Wittenberg; stud. Leyden, Oxford, Paris und Padua; 1624 Dr. med. Padua; 1629 Prof. med. Jena; gestorben 6. Mai 1673 in Jena.
  4. Rolfinck besaß seit 1641 ein Haus am Fürstengraben, „ein ansehnliches, meist massives, aus mehreren kleinen zusammengezogenes Gebäude mit einem ummauerten Garten, dem Schulgarten gegenüber; ... Am Eingang des Treppen=Hauses stehet noch in Stein gehauen das Rolfinckische Wappen und um dasselbe die Umschrift: 1645 Guernherus Rollfink Dr. und Sophia Margaretha (gebohrne) Platnerin“ (Wiedeburg 1785, 272 Anm. 2; eine Identität beider Tafeln ist sehr wahrscheinlich). Daneben besaß er ein Vorwerk „vor dem Zwetznerthor, erbauet von Christoff Schlichtecrulln, F.S.Amtsschreiber, der An.C. 1625. den 22. April gestorben; Aber ausgebauet von D. Wernero Rolfincken, wie seyn Wappen vor dem Thor anzeiget“ (Beier 1681, 73).
  5. An der Decke des „Lusthauses“ im Hortus medicus war unter anderem auch sein Wappen „als des Praefecti“ angebracht worden; vgl. Nr. 236.
  6. Sophia Margaretha Platner (vgl. Koch 1969, 405), geboren 24. Februar 1624 in Langensalza; 8. Februar 1642 Ehe mit Werner Rolfinck (KB Traubuch, 1, 200); gestorben 13. Februar 1681 in Jena.

Nachweise

  1. Vgl. Wiedeburg 1785, 272 Anm. 2.

Zitierhinweis:
DI 33, Stadt Jena, Nr. 254 (Luise und Klaus Hallof), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di033b005k0025401.