Inschriftenkatalog: Stadt Jena

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 33: Stadt Jena (1992)

Nr. 85 Universitätshauptgebäude 1570

Beschreibung

Bauinschrift, an der Nordwestecke des großen Innenhofes, neben der Tür zum Turm vermauert; bis 1904 am Vorgängerbau, dem Jenaer Schloß. Grauer Sandstein mit liniengerahmter Is.

Maße: H.: 49 cm; B.: 45 cm; Bu.: 7,5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis, erhaben.

SAW Leipzig, Inschriftenkommission (Luise u. Klaus Hallof) [1/1]

  1. IM IAR 1570 / DEN Z4 TAG / MAII IST DIS / HAVS IM GRVN/DE ANGEFANGN

Kommentar

1570 begann Johann Wilhelm von Sachsen (1530–1573), die Westseite des Schloßhofes durch einen Bau, das sogenannte Johann-Wilhelmer-Schloß, zu schließen.1) Bereits 1620 wurde dieser auf Befehl des Herzogs Johann Ernst von Sachsen-Weimar (1594–1626) teilweise abgerissen und als prachtvolles Residenzhaus im Renaissancestil wieder aufgeführt.2) An der Ostseite (Hofseite) des Neubaues befand sich ein runder Treppenturm, neben dem die Is. eingelassen war.3) Das Gebäude beherbergte die ernestinischen Prinzen während ihres Studiums auf der Landesuniversität.4) Im Jahre 1668 ließ Herzog Bernhard von Sachsen-Jena (1638–1678) das Johann-Wilhelmer-Schloß mit dem 1659 errichteten Residenzhaus an der Nordseite des Hofes durch einen Zwischentrakt miteinander verbinden. In dieser Form hat die Westseite des Schloßkomplexes bis zum Jahre 1904 gestanden, als an Stelle des abgerissenen Jenaer Schlosses das Universitätshauptgebäude errichtet wurde.

Anmerkungen

  1. Zur Baugeschichte des Jenaer Schlosses Heubach 1927, 118 ff.; Eckhold 1940, 10–14 (Grundriß S. 11) und Taf. 1; s. Nr. 15.
  2. Eckhold 1940, 12.
  3. Dort in den BuKTh Jena, 134 erwähnt.
  4. Beier 1681, 114; später als Wohnung der Großherzöge von Sachsen-Weimar eingerichtet, vgl. BuKTh Jena, 134.

Nachweise

  1. Beier 1681, 114.
  2. Wiedeburg 1785, 191.
  3. Schreiber/Färber 1858, 70.
  4. BuKTh Jena, 1888, 134.
  5. Weber 1902, 30.

Zitierhinweis:
DI 33, Stadt Jena, Nr. 85 (Luise und Klaus Hallof), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di033b005k0008506.