Inschriftenkatalog: Stadt Jena
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 33: Stadt Jena (1992)
Nr. 52† Karmeliterkloster 1520
Beschreibung
Wandmalereien; beim teilweisen Abbruch 1642 bzw. beim endgültigen Abriß 1655 vernichtet.1) Iss. auf dem Gemälde mit der Geburt Christi über der Tür zum inneren Speisesaal rechts (A) und ebd. links (B) bei einer Darstellung des Hortus conclusus,2) unter einem beigefügten Wappen.3)
Nach Beier:
- A
Tanquam sponsus Dominus prodeat de thalamo suo.a)
- B
1520
Übersetzung:
Wie ein Bräutigam komme der Herr aus seiner Kammer hervor.
Textkritischer Apparat
- nach Ps 18,6.
Anmerkungen
- Vgl. Beier 1681, 175 und 209.
- Beier 1681, 207: „Aber über der Thür zum innersten Coenaculi oder Speisestuben sind viele Bilder zusehen. Unter andem auff der rechten Seite im Eingange die Geburt des HErrn JEsu Christi, Joseph und Maria in gantzer Leibesgröße, hinter dero Rücken betet einer kniend (– – –) Auff der lincken Seiten aber eine Matrona oder Weibesbild in einem Lustgarten, mit einem verschlossenen Thurme, in dessen Schoß ein Einhorn das Haupt legt. Ausser dem Lustgarten stehet ein Clericus oder Bischoff mit seinem Hirtenstabe, und unter ihm betet ein Mannsbild kniend, bey derer von Bünau Wapen, und diese zehn nachfolgende Bilder und Gemählde“ (– – –).
- Ebd. Unter den zehn beschriebenen Wappen ist das vierte: „Ein gedoppelter Adler im gelben Feld und darbey die Jahrzahl 1520“.
- UB III, S. 288 Anm. 1.
Nachweise
- Beier 1681, 207–208.
- Schreiber/Färber 1858, 252–255.
- Klopffleisch 1860, 128–129.
Zitierhinweis:
DI 33, Stadt Jena, Nr. 52† (Luise und Klaus Hallof), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di033b005k0005207.
Kommentar
Das Karmeliterkloster ist im Jahre 1414 bei der Kreuzkapelle vor dem Löbdertor gegründet worden.4) Im folgenden Jh. bis zur Reformation sind die Wandmalereien angebracht worden; ob die dem einen Wappen beigegebene Datierung für die Gemälde, die Beier aufgrund von Autopsie beschreibt, insgesamt gilt, muß dahingestellt bleiben.