Inschriftenkatalog: Stadt Jena

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 33: Stadt Jena (1992)

Nr. 3† Stadtkirche St. Michaelis 1325

Die Glocke ist identisch mit Nr. 9 und ist somit zu streichen.

Beschreibung

Glocke im Turm, sog. Johannisglocke, „im Winckel gegen Abend“ der Glockenstube.1)

Nach Beier.

  1. ANNO DOMINI 1325.

Kommentar

Diese Glocke wird nur von Beier erwähnt. Wie er selbst berichtet, hat er im Turm der Michaeliskirche fünf Glocken gesehen; davon lassen sich vier mit Sicherheit belegen.2) So mag die Johannisglocke, von der er aber offenkundig nur aus zweiter Hand zu berichten weiß,3) wirklich noch zu seiner Zeit existiert haben. Da sich aber nach dem Guß der sog. Tagesglocke im Jahre 17234) die Gesamtzahl der Läuteglocken nicht erhöht hat, muß die Johannisglocke spätestens in diesem Jahr abgegangen sein. Wenn jedoch auch weiterhin von ihr in der Literatur die Rede ist, liegt entweder eine unüberprüfte Übernahme der Beierschen Angaben oder – was wahrscheinlicher ist – eine Verwechslung mit der undatierten sog. Sonntagsglocke (Nr. 4) vor.

Anmerkungen

  1. Beier 1681, 48–49.
  2. Nr. 4, 8, 9 und 49.
  3. Beier schränkt seine eigenen Angaben durch die Bemerkung ein: „Aber Dr. Frid(rich) Hortleder setzet eine andere Glocke als die älteste an und zwar diese: Anno Domini 1415“ (= Nr. 8).
  4. Sog. Tagesglocke, 1723 von Nikolaus Jonas Sorber gegossen; Dm. 78 cm, 190 kp schwer; 1917 abgegeben. Is. bei Weber 1910 und BuKTh Jena, 103.

Nachweise

  1. Beier 1681, 48–49.
  2. Wette 1756, 32.
  3. Wiedeburg 1785, 210.
  4. Faselius 1805, 54.

Zitierhinweis:
DI 33, Stadt Jena, Nr. 3† (Luise und Klaus Hallof), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di033b005k0000304.