Inschriftenkatalog: Stadt Jena

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 33: Stadt Jena (1992)

Nr. 2† Johannistor 1304

Beschreibung

Stein am Turm über dem Johannistor mit Jahreszahl; 1816 bei Bauarbeiten am Turm gefunden, später wieder verlorengegangen.1)

Nach Schreiber/Färber.

  1. 1304

Kommentar

Nach der Erhebung zur Stadt2) wurde seit der Mitte des 13. Jh., beginnend mit der Nordwestecke, Jena mit einer Befestigungsanlage versehen, die zu Beginn des 14. Jh. im wesentlichen vollendet war3) und erst um das Jahr 1430 eine Erweiterung und Verstärkung erfuhr.4)

In diesem Zusammenhang wäre die Jahreszahl 1304 am wichtigsten Tor der Stadt gut denkbar, zumal die erste urkundliche Erwähnung des Tores im Jahre 1305 geschieht;5) allerdings erregt eine so frühe Verwendung arabischer Ziffern6) berechtigten Zweifel an der Überlieferung.

Anmerkungen

  1. Schreiber/Färber 1858, 11 Anm. 1.
  2. In einer Urkunde des Jahres 1236 (UB III, S. 2, Nr. 4) wird Jena das erste Mal als Stadt genannt; vgl. dazu G. Thieme, 1236 – Jenas Ersterwähnung als Stadt, in: WZ Jena 34, 1985, 5/6, 539–546.
  3. Vgl. Platen 1985a, 16–23. In diesen Zusammenhang gehören die ältesten urkundlichen Erwähnungen des Löbdertores 1319 (UB I, Nr. 97) und des Saaltores 1354 (UB I, Nr. 256). Mit Sicherheit aus dem 13. Jh. stammen die Grundmauern des Anatomieturmes (vgl. Mühlmann 1956a, 39–40) und des Pulverturmes (vgl. Mühlmann 1977, 64–71); wohl auch der südöstliche Mauerabschnitt unmittelbar am Roten Turm, dem später Rondelle vorgebaut wurden (vgl. Platen/Bauer 1985, 589–590).
  4. Vgl. zu Nr. 10 und 11.
  5. UB I, Nr. 65 vom 31. Oktober 1305.
  6. Vgl. Kloos 1980, 63; älteste Belege von 1383, 1419 und 1438.

Nachweise

  1. Schreiber/Färber 1858, 11.
  2. BuKTh Jena, 1888, 156.
  3. UB III, S. 4, Nr. 10.
  4. Mühlmann 1956a, 34.
  5. Platen/ Bauer 1985, 584.
  6. Plate 1986, 12.

Zitierhinweis:
DI 33, Stadt Jena, Nr. 2† (Luise und Klaus Hallof), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di033b005k0000207.