Inschriftenkatalog: Landkreis Hildesheim
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 88: Landkreis Hildesheim (2014)
Nr. 386 Schellerten, ev. Kirche 1638
Beschreibung
Glocke. Bronze. Sechs runde Kronenöhre. Die Glocke ist schwer zugänglich, da sie außen am Turm hängt. Wiedergegeben ist nur der vom Turminneren aus sichtbare Text.1) Die vierzeilige Inschrift A ist zwischen Stegen ausgeführt und wird oben und unten von Blatt-Ornamentfriesen begrenzt. Auf der Flanke Johannes der Evangelist mit dem Adler, darunter Inschrift B. Am Schlagring Inschrift C, am unteren Glockenrand Inschrift D.2) Alle Inschriften sind erhaben gegossen.
Inschriften nach Fotos Peter Hoffmann, ergänzt nach Lesung Klapprott.
Schriftart(en): Kapitalis.
- A
[ - - - EINE] GLOCKE [ – – – ] ICH [ – – – ] / [ – – – ] LVDOLF BEHLINC AMPTMA[N] [ – – – ] / [ – – – ] WICHMAN BANCK CORDT KOLE[R] [ – – – ] / [ – – – ] DA MAN ZELET MDCXXX[- - - ]
- B
[ – – – ] DER KROVGER3) IOHANNES [GROTE]N / GIBT DREI [DALER] [ – – – ]
- C
THILE BANCK [ – – – ] IVRGEN BOS[ – – – ]
- D
· TILE [. .]NEKEN · B[ – – – ] KÖNNEKR · HARMEN OLFENS · HANS LEINEMANN] [ – – – ] D
Anmerkungen
- Für freundliche Hilfe bei der Bearbeitung dieser Inschrift danke ich der Ortsheimatpflegerin von Schellerten, Frau Heike Klapprott. Die der Lesung zugrunde liegenden Fotos stammen von Herrn Peter Hoffmann, Dinklar.
- Angaben nach Glockenkartei Waack.
- ‚Krüger‘ = ‚Gastwirt‘.
- Nach Glockenkartei Waack.
- Klingebiel, Lokale Amtsträger, S. 699.
Zitierhinweis:
DI 88, Landkreis Hildesheim, Nr. 386 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di088g016k0038604.
Kommentar
Die Jahreszahl in Inschrift A ist auf dem Foto nicht vollständig zu erkennen. In der Glockenakte des Pfarrarchivs Schellerten heißt es in einer Aufzeichnung unbekannter Herkunft, dass auf der Glocke die Namen der gesamten Schellertener Bauerschaft angebracht waren. In diesem Zusammenhang wird das Gussjahr der Glocke mit 1640 angegeben, während die Glockenkartei Waack das Entstehungsjahr mit 1638 nennt.4) Der in Inschrift A genannte Ludolf Behling ist 1639 als Amtmann von Steuerwald nachgewiesen.5)
Sofern Inschrift B tatsächlich in einer räumlichen Beziehung zu der abgebildeten Figur des Evangelisten Johannes steht, hätte der Stifter Johannes Grote sich in eine Beziehung zu seinem Namenspatron gesetzt.