Inschriftenkatalog: Landkreis Hildesheim
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 88: Landkreis Hildesheim (2014)
Nr. 323 Wittenburg, ev. Klosterkirche St. Willehadi 1613
Beschreibung
Grabplatte für Cord von Mengersen. Stein, mit einer Kalkschicht geschlämmt. Die hochrechteckige Grabplatte ist heute in einer Türnische an der nördlichen Wand im Chor der Brüderkirche (Ostkirche) des ehemaligen Augustiner-Chorherrenstifts eingemauert. Zur Zeit Mithoffs1) lehnte sie außen an der Nordseite der Kirche. Im Innenfeld ist in einer durch einen Rundbogen geschlossenen Nische der Verstorbene in Rüstung dargestellt, in der Rechten die Handschuhe, zu seinen Füßen der Helm, die Linke am Schwertknauf. Die stark verwitterte Inschrift A lief an vier Seiten um den Stein herum. In den Bogenzwickeln und auf den Laibungen der Nische zwischen Beschlagwerk acht Vollwappen in ovalen Medaillons, die Elternwappen ohne Medaillons. Die Wappen sind identifiziert durch die nur noch teilweise lesbaren Beischriften B. Inschriften A und B erhaben in vertiefter Zeile. Die Platte ist stark verwittert, die unteren Wappen sind unkenntlich.
Maße: H.: 220 cm; B.: 132 cm; Bu.: 7 cm (A), 3 cm (B).
Schriftart(en): Kapitalis (A), Kapitalis mit Minuskel-e (B).
- A
ANNO [. . . .] DEN 31 MARTII ABENS 11 O[. . . . . .] / [ – – – ] CORDT VON M[ENGERSE]N ERBGESESSENER [. . . .] / [.]E[. . . . . . .] DROST [ – – – ] / [. . . . . .]N[. . .]A[. . . . . .]N GOT SEL[IG] ENTSCHLAFE(N) DES SELE GOT GNEDIC [.]
- B
VON MENGERSeN VON ADELEBSEN V(ON) DER [LI]PPE VO[. . . .] / [ – – – ] VON OIN/HVSEN [ – – – ] / [ – – – ] VON DER / [ – – – ] [ – – – ]
Mengersen* | Adelebsen* |
Lippe* | Saldern* |
Oeynhausen* | ? |
? | ? |
Anmerkungen
- Mithoff, Kunstdenkmale Fürstenthum Calenberg, S. 181.
- Vgl. Johannes Meyer, Geschichte des Geschlechts von Mengersen. Leipzig 1937, S. 100.
- Matrikel Helmstedt, Bd. 1, S. 8, Nr. 77.
- Vgl. Stoffregen, Wülfinghausen und Wittenburg, S. 82.
Nachweise
- Kdm. Kreis Springe, S. 217.
Zitierhinweis:
DI 88, Landkreis Hildesheim, Nr. 323 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di088g016k0032307.
Kommentar
Cord von Mengersen auf Rheder und Borgholz stammt aus der Ehe zwischen Hermann (XII.) von Mengersen und Elisabeth von Adelebsen, einer Tochter der Eheleute Bodo von Adelebsen und Elisabeth von Saldern. Seine Großeltern väterlicherseits waren Cord von Mengersen (gest. 1558) und Elisabeth von der Lippe, seine Urgroßeltern großväterlicher Linie Jürgen von Mengersen (gest. 1509) und Anna von Oeynhausen. Verheiratet war er seit ca. 1590 mit Anna von Kannen und in zweiter Ehe seit ca. 1598 mit Magdalena von Oeynhausen.2) Cord von Mengersen hat sich am 19. Januar 1576 an der Universität Helmstedt immatrikuliert.3) Im Jahr 1604 erhielt er Wittenburg von Herzog Heinrich Julius zu Braunschweig und Lüneburg als Pfand, seit diesem Jahr ist er dort als Drost bezeugt.4)