Inschriftenkatalog: Landkreis Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 88: Landkreis Hildesheim (2014)

Nr. 233 Hoheneggelsen, ev. Kirche St. Matthias um 1590

Beschreibung

Wandmalerei. Die Inschriften sind an der Westwand unterhalb der Orgelempore mit schwarzer Farbe auf weißem Untergrund gemalt. Die beiden Teile von Inschrift A in einer in der Mitte geteilten, B in einer ungeteilten gemalten Rollwerkkartusche.

Maße: H.: 99 cm; B.: 316 cm; Bu.: 3,5–4,5 cm (A). H.: 76 cm; B.: 141,5 cm; Bu.: 4–5,5 cm (B).

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Christine Wulf) [1/1]

  1. A

    EZECHIELIS, AM 3. VND 33.a) CAP / SO WAR ALSE ICH LEBE SPRICHT DER HER / ICH HABE KEINEN GEFALLEN AM TODE DER / GOTLOSEN SONDERN DAS SICH DER GOTLOSE BEKERE VON SEINEM WESEN VND LEBE1) // PSALM 32 CAP. / JCH SPRACH, ICH WIL DEM HERN, MEINE VBBERTRETTVNGEN BEKENNEN DO VERGABST DV MIR DIE MISSETADT MEINER SVNDE2)

  2. B

    JESATAb) [A]M [ . ]c) CAP / WEN EHVRE SVNDE GLEICH BLVT ROHT IST SOL / SIE DOCH SNEWEIS WERDEN VND WEN SIE / GLEICH IST WIE ROSIN FARBE SOL SIE DOCH WIE / WVLLE WERDEN.3)

Kommentar

Die zeitliche Einordnung der Inschriften orientiert sich am Datum der Wiederherstellung der St. Matthias-Kirche im Jahr 1590 (vgl. Nr. 235).4) Die drei Bibelzitate widmen sich dem Thema Reue und Buße.

Textkritischer Apparat

  1. Statt 30.
  2. Fehlerhaft für JESAIA.
  3. Kapitelangabe zerstört. Zu ergänzen ist I.

Anmerkungen

  1. Hes. 33,11. Die Stellenangabe lautete ursprünglich AM 3. VND 30. CAP und ist wahrscheinlich im Rahmen einer Restaurierung verändert worden.
  2. Ps. 32,5.
  3. Jes. 1,18: ROSINFARBE entspricht dem Wortlaut der Luther-Bibel von 1545.
  4. Vgl. Hans Meyer-Roscher, Historische Skizzen. Eine Bittschrift aus dem Jahre 1590. In: Unser Hildesheimer Land 2 (1977), S. 144–146; s. a. Fritz Garbe, Im Schatten der Wehrkirche. Geschichte der Kirche und Gemeinde zu Hoheneggelsen. Hildesheim 1964, S. 80–83, hier S. 83. Aus den Ausführungen Garbes, die sich auf Kirchenrechnungen gründen, geht hervor, dass die Apostelbilder auf der Nordempore erst im Rahmen der Renovierungsarbeiten am Ende des 17. Jahrhunderts entstanden sind. Folglich werden die zugehörigen Namenbeischriften im vorliegenden Band nicht ediert.

Nachweise

  1. Anton, Wand- und Deckenmalerei, S. 210.

Zitierhinweis:
DI 88, Landkreis Hildesheim, Nr. 233 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di088g016k0023308.