Inschriftenkatalog: Landkreis Hildesheim
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 88: Landkreis Hildesheim (2014)
Nr. 191 Lühnde, ev. Kirche St. Martin 1576
Beschreibung
Halbkreisförmige Lünette. Stein. Ursprünglich über der Tür im südlichen Querhaus, im Rahmen der Renovierung im Jahr 1884 in die Südwand in Höhe der Obergadenfenster eingemauert.1) Im Innenfeld eine Halbkreis-Fächerrosette, die von den erhaben in vertiefter Zeile ausgeführten Inschriften gerahmt wird. Inschrift A auf dem unteren Rahmen der Lünette, B verläuft in zwei Zeilen um den Bogen herum. Die äußere der um den Bogen herumlaufenden Zeilen ist weitgehend zerstört.
Maße: H.: 72 cm; B.: 112,5 cm; Bu.: 6–7,8 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
- A
[+] HENNI PLOSKE · Ma) · HANS WALGE
- B
S MA[ – – – ] BARNSTOPES / HARMEN WIR[.] · HENNI · HANE · 15·76
Textkritischer Apparat
- Aufzulösen als MEISTER oder MESTER.
Anmerkungen
- Vgl. Kleine-Tebbe, Martinskirche Lühnde, S. 24 u. 32.
- Ebd., S. 37 mit Anm. 91.
- Vgl. Peine, Geschichte des Dorfes Lühnde, S. 62f.
Nachweise
- Kdm. Landkreis Hildesheim, S. 151.
- Kleine-Tebbe, Martinskirche Lühnde, S. 16, Anm. 15.
Zitierhinweis:
DI 88, Landkreis Hildesheim, Nr. 191 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di088g016k0019109.
Kommentar
Die Inschrift datiert einen Um- bzw. Wiederaufbau des südlichen Querhausarms der Kirche.2) Von den genannten Personen lässt sich Henni Hane als Hofeigentümer in Lühnde nachweisen. Die Familie ist seit etwa 1500 auf dem dortigen Vollspännerhof Nr. 31 ansässig. Ein Henni Hane ist 1558 im Steuerregister bezeugt, 1593 ist ein weiterer Träger dieses Namens als Erbe eines Hofes nachzuweisen.3) Da die Pastorenliste für die einschlägigen Jahre unvollständig ist, lässt sich nicht entscheiden, ob einer der in der Inschrift Genannten Pastor war.