Inschriftenkatalog: Landkreis Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 88: Landkreis Hildesheim (2014)

Nr. 172 Alfeld, Am Kirchhof 4/5 1564

Beschreibung

Grabplatte für Albert Müller. Stein. Der querrechteckige Stein ist heute an der Nordseite des Tiermuseums in den Boden eingelassen. Sein ursprünglicher Standort war der Wasserfriedhof in der Burgfreiheit.1) Die Tafel war in drei Teile zerbrochen, die heute wieder zusammenzementiert sind, die rechte untere Ecke fehlt ohne Textverlust. Die Inschrift ist in drei Zeilen erhaben in vertieftem Feld ausgeführt.

Maße: H.: 50 cm; B.: 122 cm; Bu.: 8,9 cm.

Schriftart(en): Kapitalis mit Elementen der frühhumanistischen Kapitalis.

  1. ANNO · 1 · 5 · 6 · 4 · D(OMI)N(V)Sa) / ALBERTVS · MVLLER / C(VIVS) · A(NIMA) · R(EQVIESCAT) · I(N) · P(ACE) · b)

Übersetzung:

Im Jahr 1564. Herr Albert Müller. Seine Seele ruhe in Frieden.

Kommentar

Die Inschrift ist in breiter Strichstärke ohne Sporen ausgeführt. Charakteristisch sind N mit Ausbuchtung am Diagonalschaft, epsilonförmiges E, unziales D, leicht spitzovales O, der Mittelteil des M endet oberhalb der Buchstabenmitte. Die 6 der Jahreszahl und D in D(OMI)N(V)S sind in derselben Form spiegelverkehrt ausgeführt.

Textkritischer Apparat

  1. D(OMI)N(V)S] Auf das S folgt ein us-Kürzel.
  2. Nach dem letzten Wort der Inschrift ein nicht identifizierbares eingeritztes Zeichen.

Anmerkungen

  1. Auf dem Wasserfriedhof wurden die Toten des St. Spiritus-Hospitals und die in der Leine Ertrunkenen beigesetzt, vgl. Heinze, Geschichte Stadt Alfeld, S. 339.

Nachweise

  1. Kraus/Gonschorek, Alfelder Kulturgeschichte, S. 25 (Abb. ohne Textwiedergabe).

Zitierhinweis:
DI 88, Landkreis Hildesheim, Nr. 172 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di088g016k0017200.