Inschriftenkatalog: Landkreis Hildesheim
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 88: Landkreis Hildesheim (2014)
Nr. 158 Almstedt, ev. Kirche St. Moritz 1. H. 16. Jh., 1650
Beschreibung
Kelch. Silber, vergoldet. Sechspassfuß über hoher, gewölbter Zarge mit abgestufter Sockelplatte. Sechsgratiger Fußhals und sechseckige Schaftstücke. Auf den sechs Rotuli am maßwerkverzierten Nodus die Buchstaben der Inschrift A gold in blauem Emailgrund. Die teils konturiert mit Binnenstrichelung ausgeführte Inschrift B verläuft am Rand des Fußes dem Sechspass folgend. In zwei Pässen zwei eingravierte Vollwappen mit den ebenfalls gravierten Beischriften C und D.
Maße: H.: 19,7 cm; Dm.: 13,2 cm (Fuß), 11 cm (Kuppa); Bu.: 0,9 cm (A), 0,35 cm (B), 0,3 cm (C, D).
Schriftart(en): Gotische Minuskel (A), Kapitalis mit Minuskel-t und einem epsilonförmigen E (B–D).
- A
i(esus) n(azarenus) r(ex) i(udaeorum)1) ia) m
- B
IOANS I DAS BLVT IHESV CHRISTI GOttES SONS MACHET VNS REIN VON ALLER SVNDE2) 1650
- C
H(ENNING) V(ON) L(VTZOW) // O(BRIST) L(EVTNANT)b)
- D
C(LARA) M(AGDALENA) // V(ON) D(ER) A(SSE)B(VRG)b)
Lützow3), Asseburg* |
Textkritischer Apparat
- i] i mit Ausbuchtung nach links, vielleicht ein tironisches et. Das folgende m könnte dann für m(aria) stehen.
- Die Auflösung der Abkürzungen stützt sich auf die Akten: HSTA Hannover, Hann. 27 Hildesheim Nr. 1264; Cal. Br. 10 Nr. 791 u. Hann. 27 Hildesheim Nr. 1703/1, nach AIDA Online-Findbuch.
Anmerkungen
- Io. 19,19.
- 1. Jh. 1,7.
- Wappen Lützow (schräggelegte Leiter, Helmzier: aus einem Turm hervorbrechend ein Pfauenbusch von zwei Lilien begleitet). Vgl. Siebmacher/Hefner, Wappenbuch, Bd. 3, Abt. 6, S. 14 u. Tafel 12.
- Vgl. HSTA Hannover, Cal. Br. 10 Nr. 791, nach AIDA Online-Findbuch.
Nachweise
- Graff, Geschichte des Kreises Alfeld, S. 514.
- Kdm. Kreis Alfeld I, S. 112f.
Zitierhinweis:
DI 88, Landkreis Hildesheim, Nr. 158 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di088g016k0015800.
Kommentar
Die Inschriften A und B–D stammen aus verschiedenen Zeiten: Die in gotischer Minuskel ausgeführte Inschrift A ist entsprechend der verwendeten Schriftart in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts zu setzen und datiert auch die Schaftstücke. Der Fuß dürfte im Jahr 1650 erneuert worden sein.
Im Jahr 1640 hat Christoph von der Asseburg seinem Schwiegersohn Henning von Lützow Dorf und Gut Almstedt übertragen.4)