Inschriftenkatalog: Landkreis Hildesheim
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 88: Landkreis Hildesheim (2014)
Nr. 403 Irmenseul, ev. Kirche 1643
Beschreibung
Glocke. Bronze. Im Jahr 1929 hatte sie noch die Funktion einer Hofglocke des Gutshofes, vielleicht stammt sie aus der abgebrochenen ehemaligen Kirche.1) Zur Zeit Drömanns (1979) stand sie in der Kapelle,2) im Jahr 2005 hing sie in Funktion einer Stundenglocke nicht zugänglich direkt über der großen Läuteglocke. Die Inschrift befindet sich unterhalb der Glockenschulter.
Inschrift nach Kdm.
Maße: Dm.: 42,5 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
DA PACEM DOMINE3) ANNO 1643
Übersetzung:
Gib Frieden, Herr. Im Jahr 1643.
Anmerkungen
- Kdm. Kreis Alfeld I, S. 175.
- Drömann, Glocken, S. 78.
- Corpus Antiphonalium Officii, Bd. 9, S. 135, Nr. 2090. Denselben Text hatte man im Jahr 1631 auch an einem Stadttor in Hildesheim angebracht, vgl. DI 58 (Stadt Hildesheim), Nr. 695.
- Die lateinische Antifon wurde von Martin Luther unter dem Titel ‚Verleih uns Frieden gnädiglich‘ ins Deutsche übersetzt. Zur Textgeschichte vgl. D. Martin Luthers Werke. Kritische Gesamtausgabe. Bd. 35, Die Lieder Luthers. Weimar 1923, S. 232–235.
Nachweise
- Kdm. Kreis Alfeld I, S. 175.
- Graff, Geschichte des Kreises Alfeld, S. 475.
- Drömann, Glocken, S. 78.
Zitierhinweis:
DI 88, Landkreis Hildesheim, Nr. 403 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di088g016k0040300.
Kommentar
Das Da pacem Domine wurde vielfach im evangelischen Gottesdienst lateinisch oder deutsch (Verleih uns Frieden gnädiglich) nach dem Ende der Predigt gesungen.4) Zur Zeit des Dreißigjährigen Kriegs wurden die Glocken häufig mit Friedensgebeten versehen, vgl. Nr. 391.