Inschriftenkatalog: Landkreis Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 88: Landkreis Hildesheim (2014)

Nr. 394 Sarstedt, ev. Kirche St. Nicolai 1640

Beschreibung

Altarpredella und -retabel.1) Holz, farbig gefasst. Im Hauptgeschoss des zweigeschossigen, mit Renaissance-Ornamentik verzierten Retabels ein Ölgemälde mit der Darstellung des Letzten Abendmahls,2) flankiert von zwei bärtigen Heiligen. Im Obergeschoss ein weiteres Ölgemälde, das die Kreuzigung zeigt. Rechts davon die Figur Jakobus’ d. Ä., links der heilige Sebastian. Am Kreuz ein helles Schriftband mit dem in dunkler Farbe aufgemalten Titulus A. In der Bekrönung des Altars eine Figur Johannes’ des Täufers. Inschrift B befindet sich auf der Predella in einer ovalen Kartusche, hell auf dunklem Grund gemalt. Die heute verlorene Jahreszahl C war unterhalb des Bildes mit der Darstellung des Letzten Abendmahls angebracht.3)

Inschrift C nach Kdm.

Maße: H.: ca. 535 cm; B.: 316 cm; Bu.: ca. 1,5 cm (A), 2,5 cm (B).

Schriftart(en): Kapitalis (A), Fraktur (B).

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Christine Wulf) [1/2]

  1. A

    I(ESUS) N(AZARENUS) R(EX) I(UDAEORUM)4)

  2. B

    Der gesegnete Kelch welchen wir segnen · ist der nicht / die Gemeinschafft des Bluts Christi? Dasz Brodt dasz wir / brechen, ist dasz nicht die Gemeinschafft des Leibs Christi?5)

  3. C †

    1640

Kommentar

Die Fraktur der Inschrift B ist durch starke Schleifenbildung an Ober- und Unterlängen sowie an den Bogenenden der Versalien charakterisiert.

Anmerkungen

  1. Zu der Inschrift auf dem Stipes des Altars s. Nr. 72.
  2. Vorlage des Altarbildes war ein Stich des niederländischen Stechers Hendrik Goltzius von 1598, vgl. Oertel, Abendmahlsbild, S. 235.
  3. Vgl. Kdm. Landkreis Hildesheim, S. 184.
  4. Io. 19,19.
  5. 1. Ko. 10,16.

Nachweise

  1. Kdm. Landkreis Hildesheim, S. 183f. (C)

Zitierhinweis:
DI 88, Landkreis Hildesheim, Nr. 394 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di088g016k0039403.