Inschriftenkatalog: Landkreis Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 88: Landkreis Hildesheim (2014)

Nr. 220 Rössing, Gut 1588

Beschreibung

Zwei Wappentafeln. Stein. Die in Form einer Ädikula gestalteten Wappentafeln sind nebeneinander am Erker des neuen Gutshauses eingemauert. Der ursprüngliche Anbringungsort ist nicht bekannt. In der Nische der Ädikula jeweils ein Vollwappen. Das heraldisch rechte Wappen ist im Sockel durch die erhaben in vertiefter Zeile ausgehauene Beischrift A bezeichnet, die zugehörige Jahreszahl ist erhaben auf dem unteren Rahmen ausgeführt. Das heraldisch linke Wappen mit der ebenfalls erhaben in vertiefter Zeile gehauenen Beischrift B im Sockel, die Jahreszahl erhaben im Giebelfeld.

Maße: Bu.: ca. 5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis mit Elementen der frühhumanistischen Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Christine Wulf) [1/1]

  1. A

    LVLEF · V(ON) · ROSSIG // 1588

  2. B

    1588 // ANNA · V(ON) · STOCKEM

Wappen:
Rössing*, Stöckheim*

Kommentar

Die Schrift weist spitzovales O und konisches M mit über der Mittellinie endendem Mittelteil auf.

Ludolf (Lulef) von Rössing, Sohn des Ehepaars Lippold von Rössing und Ursula von Oldershausen, wurde um 1534 geboren. Im Jahr 1564 ist er als Domherr in Halberstadt genannt. 1579 heiratete er Anna von Stöckheim, die Tochter Joachim von Stöckheims, und begann im selben Jahr – offenbar aus Mitteln, die er als Kriegsoberst erworben hatte – mit dem Bau des zweiflügeligen Gutshauses in Rössing, das im Jahr 1589 fertiggestellt wurde (vgl. Nr. 222). Im Jahr 1579 baute er auf dem „Bunten Hof“ in Osterwieck ein dreigeschossiges Herrenhaus. 1595 (nach Angabe der Stammtafel II: 1594) starb Ludolf und wurde wie seine 1593 verstorbene Ehefrau in der Kirche zu Osterwieck beigesetzt.1)

Anmerkungen

  1. Rössing, Stammtafeln, Nr. 88: Ludolf I. von Rössing, S. 123–125 und Stammtafel II; s. a. Fredebold, Herrenhaus, S. 77.

Nachweise

  1. Kdm. Kreis Springe, S. 179.

Zitierhinweis:
DI 88, Landkreis Hildesheim, Nr. 220 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di088g016k0022001.