Inschriftenkatalog: Landkreis Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 88: Landkreis Hildesheim (2014)

Nr. 141 Wrisbergholzen, ev. Martinskirche 1535 o. später

Beschreibung

Kelch. Silber, vergoldet. Auf dem Sechspassfuß mit Standring an einem in Ritzzeichnung ausgeführten Kreuz mit eingraviertem Titulus A ein vollplastischer Kruzifixus, rechts und links davon je ein aufgelegtes, unten spitz zulaufendes Medaillon mit jeweils einem Vollwappen, die gravierten und farbig ausgefüllten Initialen B neben der Helmzier. Am Nodus sechs Rotuli, besetzt mit Rauten und Vierpässen, die mit Glasfluss gefüllt sind. Die teilweise konturiert gravierte Inschrift C verläuft über drei Pässe an der Außenkante des Fußes, am Anfang und am Ende geschwungene Zierlinien, Worttrenner sternchenförmig.

Maße: H.: 19,4 cm; Dm.: 15,2 cm (Fuß), 11,1 cm (Kuppa); Bu.: 0,2 cm (A), 0,3 cm (B), 0,4 cm (C).

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Christine Wulf) [1/1]

  1. A

    I(ESVS) N(AZARENVS) R(EX) I(VDAEORVM)1)

  2. B

    E(RNST) V(ON)a) W(RISBERG) // K(ATHARINA) V(ON)a) R(EHBOCK)b)

  3. C

    WRISBARCH · HOLSTEN · GEHORT · DVSSE · KILCH · IN · DI · KIRCHEN ·

Wappen:
Wrisberg*, Rehbock*

Kommentar

Außer dem weit offenen C, dem schmalen O und dem offenen D entsprechen sämtliche Buchstaben den üblichen Kapitalis-Formen.

Das Ehedatum der beiden Stifter, 1535,2) legt dieses Jahr als das frühestmögliche Entstehungsdatum des Kelchs fest. Zu Ernst von Wrisberg und Katharina von Rehbock vgl. den Kommentar zu ihren in der Gruft der Kirche in Wrisbergholzen erhaltenen Grabdenkmälern Nr. 188 u. 194.

Textkritischer Apparat

  1. V jeweils kleiner.
  2. R] H Kdm

Anmerkungen

  1. Io. 19,19.
  2. Vgl. Behrens, Herren von Steinberg, S. 117 (Stammtafel der Herren von Wrisberg).

Nachweise

  1. Mithoff, Kunstdenkmale Fürstenthum Hildesheim, S. 251.
  2. Graff, Geschichte des Kreises Alfeld, S. 499.
  3. Kdm. Kreis Alfeld I, S. 312.

Zitierhinweis:
DI 88, Landkreis Hildesheim, Nr. 141 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di088g016k0014105.