Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 61: Stadt Helmstedt (2005)
Nr. 273† St. Stephani 1680
Beschreibung
Grabdenkmal des Heinrich David Müller. Nach Böhmer befand es sich 1710 im südlichen Teil des Friedhofes neben dem des Vaters Henning Müller (Nr. 250)1).
Inschrift nach Böhmer.
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Hierunter ruhen die gebeine herrn HENRICH DAVID MVLLERSa) weil(and) der Fürstl(ichen) Iulius vniuersität priuilegirter buchdrucker welcher a(nn)o 1640 den 27 Nouemb(ris) in Helmstäd gebohren vnd anno 1680 den 24 Nouemb(ris) gestorben seines alters 40 iahr
Textkritischer Apparat
- MVLLERS] Über V zwei Punkte.
Anmerkungen
- Böhmer, Inscriptiones, S. 112 LAPIDES SEPVLCHRALES in parte coemiterii posteriore mit S. 130.
- Lebensdaten nach Programma in funere .. Henrici Davidis Mulleri, Helmstedt 1680.
- Vgl. Programma in funere .. Joh. Christophori Lasdorfii, Helmstedt 1713.
- Vgl. dazu Eule, Universitäts-Buchdrucker, S. 22 und Benzing, Buchdrucker, S. 202.
- Schaper, Häuserbuch 1,2, S. 57 und S. 144.
Nachweise
- Böhmer, Inscriptiones, S. 130f.
Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 273† (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0027309.
Kommentar
Heinrich David Müller, geboren am 27. November 1640 als ältester Sohn2) des Universitätsbuchdruckers Henning Müller d. J. und der Enkelin des ersten Helmstedter Universitätsbuchdruckers Jacob Lucius, Anna Sophia Böckel (vgl. Nr. 250), übernahm nach Lehrjahren in Leipzig, Frankfurt und in der Schweiz die väterliche Offizin und wurde 1672 zum Universitätsbuchdrucker bestellt. 1673 heiratete er die Helmstedter Bürgerstochter Anna Maria Matthias.
Von den drei überlebenden Kindern aus dieser Ehe wurde die Tochter Hedwig Johanna als Frau des Pastors an St. Marienberg in Helmstedt Johann Christoph Lasdorf3) Mutter der Hedwig Sophia Lasdorf (vgl. Nr. 393).
Der bislang als ungeklärt geltende Übergang der Druckerei Lucius-Müller an die Druckerfamilie Hamm4) vollzog sich durch Heirat der Witwe des Heinrich David Müller mit Georg Wolfgang Hamm5). Hamm trat nach seiner Eheschließung 1681 die Nachfolge des Verstorbenen in der Firmenleitung und als Universitätsbuchdrucker an.
Die Inschrift folgt ebenso wie die für den Vater Henning Müller (Nr. 250) in Formular und Sprachwahl – Deutsch – nicht dem humanistisch geprägten Muster, das sonst bei Universitätsangehörigen vorherrscht.