Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 61: Stadt Helmstedt (2005)
Nr. 60 St. Ludgeri 1565
Beschreibung
Glocke1). Bronze. In der sog. Taufkapelle im nördlichen Seitenschiff, angebracht in der Südwestecke unter der Decke. Der der Wand zugekehrte Teil der Glocke nicht einsehbar, die Details der Vorderseite wegen der hohen Aufhängung nur zum Teil erkennbar. Nach der Beschreibung Meiers von 1896 befinden sich an der Flanke vier kleine Reliefs, darunter Adam und Eva unter dem Baum und der Gekreuzigte zwischen Maria und Johannes2). Bereits 1896 fehlte die Krone. Die Glocke dürfte also außer Gebrauch gewesen sein. Jetzt trägt sie eine elektrisch betriebene Schlagvorrichtung. Erkennbar sind Teile von Inschrift A auf einem am Hals umlaufenden, von Stegen eingefaßten Band. Darüber befindet sich ein schmaler, darunter ein breiter Ornamentstreifen. Erhabene Buchstaben, als Worttrenner sind Rosetten verwendet.
Ergänzung nach Meier.
Maße: H.: 22 cm; Dm.: 30 cm; Bu.: 2 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
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[SUNDIGE · NICHT · DAS] · RADE · ICH · DEN · GOT · SICHT · ES · GE[WISSLICH ·]3)
Anmerkungen
- Den Hinweis auf den Standort der Glocke verdanke ich Frau Dr. M. Kapp, Goslar.
- Meier, Kunstdenkmäler, S. 28. Das derzeit nach vorn gewandte Relief konnte wegen der schlechten Sichtverhältnisse nicht identifiziert werden.
- Vgl. Wander, Sprichwörterlexikon, Bd. 4, Sp. 971, Nr. 26 Wolle nicht sündigen, Gott sieht es nach cave pecces, cernit Deus, angelus astat.
Nachweise
- Meier, Kunstdenkmäler, S. 28.
- Kapp, Kunstinventar Ludgeri, I. A 16, S. 106.
- Kapp, Kirche und Kloster St. Ludgeri, S. 172.
Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 60 (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0006002.
Kommentar
Meier nennt 1565 als Entstehungsjahr der Glocke. Sie dürfte also an nicht einsehbarer Stelle eine diesbezügliche Jahreszahl tragen.