Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 61: Stadt Helmstedt (2005)

Nr. 471 St. Walpurgis 1678–1736

Beschreibung

Altarleuchter. Zinn. Auf schmalem Standring runder, gewulsteter Fuß mit kurzem Hals, darüber Tropfteller. Der Schaft gebildet aus mehreren fast kugelförmigen Wülsten, wovon der oberste offen ist zum Einstecken der Kerze. Auf dem Wulst des Fußes nach gestricheltem Blättchenornament die gravierte und teilweise konturierte Inschrift1).

Maße: H.: 22,4 cm; Dm.: 18,4 cm (Fuß); Bu.: 0,5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis mit Versalien und Minuskel.

Sabine Wehking [1/2]

  1. JN DIE · KIRCHE · S(ANCTAE) WaLBURGIJa)

Kommentar

Der durch die Marke als Gießer des Leuchters ausgewiesene Jürgen Preuße (vgl. Anm. 1) wurde 1678 Helmstedter Bürger und verstarb hier 1736. Eine Entstehung des Leuchters innerhalb dieser weiten Spanne ist möglich, sicher zu datierende Arbeiten haben sich von Preuße allerdings nur aus dem Zeitraum von 1688 bis 1706 erhalten2). Die Inschrift hatte die Funktion, ein Abhandenkommen des Leuchters etwa in den Bestand der Gemeinde St. Stephani, von deren Pfarrern St. Walpurgis mitbetreut wurde, zu verhindern.

Textkritischer Apparat

  1. WaLBURGIJ] Korrigiert aus WOLBORGIJ. Ursprüngliche Form und ähnliche Genitivbildung auch in Nr. 472.

Anmerkungen

  1. Auf der gegenüberliegenden Seite zweimal Helmstedter Beschauzeichen (gekreuzte Abtsstäbe), dazwischen gestempelt i P unter Stern, die Marke mit den Initialen des Helmstedter Zinngießers Jürgen Preuße. Zu ihm vgl. Wiswe, Zinngießerei, S. 58.
  2. Vgl. die Zusammenstellung bei Wiswe, wie Anm. 1.

Nachweise

  1. Wiswe, Zinngießerei, S. 58 (Abb.).
  2. Wandersleb, Inventar Walpurgis, Nr. 17.

Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 471 (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0047105.