Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 61: Stadt Helmstedt (2005)

Nr. 378 St. Walpurgis 1695–1701

Beschreibung

Oblatendose. Silber. Rundes Gefäß über flachem Rand mit abnehmbarem, leicht gewölbtem Deckel. Unter dem Boden Vollwappen mit Umschrift, graviert1).

Maße: H.: 6,4 cm; Dm.: 12,3 cm; Bu: 0,3 cm.

Schriftart(en): Antiqua.

Sabine Wehking [1/1]

  1. J(ungfer) Catharina Ursula Cunoen. Seel(igen) Her(rn) Burgemeister Cunon Nachgelassene J(ungfer) Toehtera).

Wappen:
Cuno2)

Kommentar

Zur Stifterin vgl. Nr. 456, zu dem in der Inschrift genannten Franz Cuno Nr. 334. Catharina Ursula Cunos Vater war nach dem Inschrifttext zum Zeitpunkt der Stiftung bereits verstorben. Die Stiftung der Dose erfolgte also nach dem 30. Juni 1695, dem Todesdatum des Franz Cuno3), aber wohl bevor Catharina Ursula 1701 Domina im Kloster St. Marienberg wurde, da sie in der Inschrift keinen diesbezüglichen Titel führt.

Textkritischer Apparat

  1. Toehter] Für Tochter.

Anmerkungen

  1. Zwischen Wappen und Umschrift links und rechts Braunschweiger Beschauzeichen (Löwe) und gestempelt Z B, die Marke mit den Initialen des Braunschweiger Goldschmiedemeisters Zacharias Boden. Zu ihm vgl. Spies, Goldschmiede, Bd. 3, S. 119f. Die Oblatendose dort nicht im Werkverzeichnis. Zur Auftragsvergabe vgl. Nr. 329, Anm. 1.
  2. Wappen Cuno: gepanzerter Arm mit Schwert nach l. Vgl. Siebmacher, Wappenbuch, Bd. 5, 5. Abt., ND Bd. 10, S. 10.
  3. Die von Wandersleb, Inventar Walpurgis, Nr. 3 geäußerte Vermutung, die Dose sei zusammen mit dem auf den 13. Dezember 1694 datierten Kelch samt Patene (Nrr. 329, 330) gestiftet worden, ist nach der Inschrift unwahrscheinlich.

Nachweise

  1. Wandersleb, Inventar Walpurgis, Nr. 3.
  2. Kleinert, Walpurgis, S. 69.

Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 378 (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0037809.