Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 61: Stadt Helmstedt (2005)

Nr. 133 Braunschweig, Braunschweigisches Landesmuseum 1617

Beschreibung

Gemälde. Porträt des Johann Barter. Öl auf Leinwand. Nach einem Inventar des 18. Jahrhunderts gehörte das Bild zum Bestand der alten Bibliothek1). 1918 wurde das „sehr stark beschädigte Bild“ wiederhergestellt. Es befand sich um diese Zeit im Juleum2). Dargestellt ist Barter bis zur Hüfte, auf dem Totenbett liegend, in Aufsicht. In der rechten oberen Ecke Vollwappen, darunter Kartusche mit Inschrift. Kartusche erneuert, wohl in einer festen Pappmasse. Inschrift eingestempelt, Buchstaben mit dunkler Farbe ausgefüllt. Diese Ausführung der Inschrift geht auf eine moderne Bildrestaurierung, vermutlich auf die von 1918, zurück. Der ursprüngliche Text dürfte beibehalten worden sein.

Inschrift nach der Fassung von 1918.

Maße: H.: 61,5 cm; B.: 53,5 cm (ohne Rahmen).

Sabine Wehking [1/2]

  1. CLARISS(IMO). ET. CONSVLTISS(IMO). VIRO. / IOANNI. BARTERO. OLDENBVRG(ENSI). I(VRIS)C(ONSVLTO). EXIMIO. / ANTECESSORI. IN. ACAD(EMIA). IVLIA. ANNIS. XXII. / MARITO. DESIDERATISS(IMO). / IAM. SEXAGENARIO. / PIE. VITA. FVNCTO. V. NON(AS). MAI(I)3). / AN(NO). SERVAT(ORIS). M. DC. XVII. / AMORI. TESTANDO. P(INGI). V(OLVIT)a). MOESTISS(IMA). VIDVA.

Übersetzung:

Für den hochberühmten und wohlberatenen Mann Johann Barter aus Oldenburg, einen hervorragenden Rechtsgelehrten, Rechtslehrer an der Academia Julia zweiundzwanzig Jahre lang, für den schmerzlichst vermißten Gatten, der schon im Alter von sechzig Jahren sein Leben fromm vollendete am 5. Tag vor den Nonen des Mai im Jahre des Erlösers 1617, wollte die tieftraurige Witwe als Zeugnis ihrer Liebe (dieses Bild) malen lassen.

Wappen:
Barter4)

Kommentar

Johann Barter5), geboren 1557 in Oldenburg, hatte in Rostock und als herzoglicher Stipendiat in Helmstedt studiert. Die Jahre seiner Lehrtätigkeit ebenda zählt die Inschrift ab 1595. In diesem Jahr wurde Barter zum öffentlichen Professor ernannt. Er erwarb 1597 den juristischen Doktortitel, den die Inschrift nicht nennt, und wurde 1604 ordentlicher Professor. Die die Inschrift setzende Witwe Anna Triptius war in erster Ehe mit dem Helmstedter Professor Hartwig Smidenstedt verheiratet gewesen.

Textkritischer Apparat

  1. P(INGI V(OLVIT)] Oder P(ONI) V(OLVIT)?

Anmerkungen

  1. NStA Wolfenbüttel 37 Alt Nr. 1075, Bl. 83r.
  2. Zimmermann, Album, S. 398f.
  3. 3. Mai.
  4. Wappen Barter: drei Blüten, gebündelt, auf langen Stengeln.
  5. Lebensdaten bei Zimmermann, S. 398f. und Kundert, Katalog, S. 125. Vgl. auch Ahrens, Lehrkräfte, S. 16f.

Nachweise

  1. Zimmermann, Album, S. 399 (verkürzt).
  2. Kat. Späthumanismus, S. 51f. (nur Abb.).

Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 133 (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0013300.