Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 61: Stadt Helmstedt (2005)
Nr. 14 St. Marienberg E. 14. Jh.–A. 15. Jh.
Beschreibung
Kelch1). Silber, vergoldet. Auf Standring und leicht gekehlter Zarge schlichter runder Fuß mit dem Gekreuzigten, vollplastisch, vor graviertem Kreuz. Am runden Schaft abgeflachter, sechsteiliger Nodus mit sechs maßwerkverzierten Rotuli in Form liegender Rauten. Schlichte Kuppa. Auf den Rotuli Inschrift A, gold auf in Schmelztechnik gearbeitetem, dunklem Grund, auf den Schaftstücken oberhalb und unterhalb des Nodus Inschriften B und C mit zwei quadratischen Blütenornamenten bzw. Rauten übereinander am Inschriftenende. Inschriften B und C glatt vor schraffiertem Grund.
Maße: H.: 17,4 cm; Dm.: 12,9 cm (Fuß), 11,1 cm (Kuppa); Bu: 0,8 cm (A), 1,3 cm (B, C).
Schriftart(en): Gotische Majuskel (A), gotische Minuskel (B, C).
- A
I H E S V S
- B
i h e s v s ·
- C
m a r i a ·
Anmerkungen
- Der Kelch ist beschrieben in einer Liste der Altarlaken und Kelche von 1737, NStA Wolfenbüttel 11 Alt Marbg. Nr. 86 und im Corpus bonorum, Landeskirchl. Archiv Wolfenbüttel Cb Marienberg.
- So Wandersleb, Inventar Marienberg, Nr. 1.
Nachweise
- NStA Wolfenbüttel 11 Alt Marbg. Nr. 86 (C).
- Corpus bonorum, Landeskirchl. Archiv Wolfenbüttel Cb Marienberg (A, B).
- Meier, Kunstdenkmäler, S. 43.
- Wandersleb, Inventar Marienberg, Nr. 1.
Zitierhinweis:
DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 14 (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di061g011k0001400.
Kommentar
Es ist dies der einzige Kelch des Marienberger Bestandes, auf dem eine gotische Majuskel zur Anwendung kommt. Die Buchstaben sind mit breiter Strichstärke ausgeführt. Der Abschlußstrich des geschlossenen E hat Schaftstärke. Das unziale H trägt rechts oben statt des Deckbalkens einen zweiten geschlossenen Bogen und ähnelt so einem Großbuchstaben B. – Der Kelch gilt nach dem stilkritischen Befund als der älteste im Kloster, entstanden um 14002).