Inschriftenkatalog: Stadt Hannover
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 36: Stadt Hannover (1993)
Nr. 195† Kreuzkirche 1598
Beschreibung
Epitaph des Konrad Wecke. Das Epitaph befand sich im Chor der Kreuzkirche. Eine Beschreibung liegt nicht vor.
Inschrift nach Redecker.
CONRADUS WECCIUS, qui Munselae majoris natus et a primis aetatis rudimentis a parentibus bonis educatus, cum post jacta Brunsvigae hic et aliis in scholis trivialibus feliciter prima artium et linguarum fundamenta, in Dithmarsia docuisset triennio, ac postea uberiore philosophiae et s(anctissimae) theologiae Wittenbergae hausta cognitione, in ecclesia Dei primum Hattendorpii, sub illustri clara Brunsvicensium et Luneburgensium principissa quinque. Deinde hic ab ampliss(imo) et prudentiss(imo) hujus urbis senatu legitime vocatus, in aede S. Crucis continuos XL. annos fidelissimus fuisset verbi divini minister atque ex uxorum priore filios duos, posteriore vero filios V. et filias tres suscepisset, anno aetatis suae LXX. post natum vero Christum M. D. XCVIII.a) XVII. Martii, hora VI. vespertina, placide obdormivit; cujus anima in sinu Abrahae, corpus ad D(ivi) Nicolai quiescit. Conjugi et patri suo dulciss(imo) et clariss(imo) debitae pietatis, amoris ac honoris ergo, conjux et filii superstites monumentum hoc poni curarunt.
Übersetzung:
Konrad Wecke stammte aus Groß-Munzel und wurde von frühester Kindheit an von guten Eltern erzogen. Nachdem in Braunschweig, hier und an anderen Lateinschulen erfolgreich die ersten Grundlagen der Künste und Sprachen gelegt waren, lehrte er drei Jahre lang in Dithmarschen, und später schöpfte er recht große Kenntnis der Philosophie und der heiligsten Theologie in Wittenberg, zuerst war er in der Kirche Gottes zu Hattendorf unter der hochberühmten Fürstin von Braunschweig und Lüneburg fünf Jahre lang, darauf hier, von dem höchst angesehenen und überaus klugen Rat dieser Stadt rechtmäßig berufen, an der Kreuzkirche 40 Jahre ohne Unterbrechung besonders glaubenstreuer Diener des Gotteswortes. Von seiner ersten Frau bekam er zwei Söhne, von der zweiten fünf Söhne und drei Töchter. Im Alter von 70 Jahren im Jahr nach Christi Geburt 1598 am 17. März in der sechsten Abendstunde entschlief er sanft. Seine Seele ruht in Abrahams Schoß, sein Körper bei St.Nicolai. Ihrem liebsten und hochberühmten Gatten und Vater haben die Gattin und die überlebenden Kinder dieses Denkmal aus geschuldeter Pietät, Liebe und Ehrerbietung setzen lassen.
Textkritischer Apparat
- M. D. XCVIII.] M. D. XXCVIII. Redecker entgegen seiner eigenen Angabe des Sterbedatums.
Anmerkungen
- Matrikel Wittenberg, Bd. 1, S. 290a.
- Vgl. Jürgens, Chronik, S. 199.
Nachweise
- Redecker, Bd. 2, fol. 8v.
Zitierhinweis:
DI 36, Stadt Hannover, Nr. 195† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di036g006k0019502.
Kommentar
Konrad Wecke wurde 1528 geboren. Er immatrikulierte sich im April 1554 an der Universität Wittenberg.1) Nach seiner Tätigkeit als Pastor in Hattendorf übernahm er 1558 die Pfarrstelle an der Kreuzkirche in Hannover, die er bis zu seinem Tod im Jahr 1598 bekleidete.2)