Inschriftenkatalog: Stadt Hannover
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 36: Stadt Hannover (1993)
Nr. 131† Burgstr. Nr.? (1573)
Beschreibung
Hausinschriften. Das Haus in der Burgstraße war schon zur Zeit Mithoffs nicht mehr vorhanden. Nach Angaben des Vaterländischen Archivs befanden sich daran „eine Menge wohlgewählter Inschriften“, von denen jedoch nur wenige wiedergegeben werden. Eine Beschreibung des Hauses ist nicht überliefert. Außer den Inschriften waren am Haus die Wappen der Familien von Walthausen und Garsen angebracht.1)
Inschriften nach Vaterländischem Archiv.
INELVCTABILE FATVM.2)DVRVM PACIENTIA FRANGO.VIRTVS SVPRESSA VIRESCIT.VXOR PRVDENS DOMVS COLVMNA.3)
Übersetzung:
Das Schicksal ist unabwendbar. Durch Geduld breche ich das Harte. Die unterdrückte Tugend gedeiht von neuem. Eine kluge Frau ist eine Säule des Hauses.
Anmerkungen
- Zu den Wappeninhalten vgl. Nr. 134.
- Vergil, Aeneis VIII, 334.
- Vgl. Walther, Proverbia Sententiaeque, Bd.II, 5, Nr. 32758.
- Bär, Familie von Walthausen, S. 278.
Nachweise
- Vaterländisches Archiv, 1839, 2. Heft, S. 121.
- Mithoff, Kunstdenkmale, S. 91 (nach Vaterländischem Archiv).
- Bär, Familie von Walthausen, S. 278.
Zitierhinweis:
DI 36, Stadt Hannover, Nr. 131† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di036g006k0013100.
Kommentar
Erbauer des Hauses waren der Kanzler Justus von Walthausen (vgl. Nr. 262) und seine Frau Dorothea Garsen (vgl. Nr. 134).4) Justus von Walthausen hatte im Jahr 1546 den St. Gallenhof, der sich auf der südöstlichen Seite der Bockstraße zwischen der Burgstraße und der Knochenhauerstraße ausdehnte, zum Lehen erhalten, mußte jedoch aufgrund einer unsicheren Rechtslage einen Teil des Hofes wieder abgeben. 1573 ließ er auf dem ihm verbliebenen Teil des Hofes an der Burgstraße ein neues Gebäude errichten.