Inschriftenkatalog: Stadt Hannover
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 36: Stadt Hannover (1993)
Nr. 9† Marktkirche 1411
Beschreibung
Gedenkstein in der der Kirche abgewandten Seite der Kirchhofsmauer. Der Stein, der in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts nicht mehr vorhanden war1), ist in Zeichnungen bei Redecker, Reiche/Heiliger und in einer Handschrift der Hannoverschen Chronik2) wiedergegeben. Der querrechteckige Stein, dessen obere Kante an beiden Seiten abgeschrägt war, zeigte in der oberen Hälfte links einen springenden Löwen, in der Mitte die Halbfigur einer Frau mit Schleier und erhobenen Händen (Maria?) und links das Hannoversche Kleeblatt, links und rechts eingerahmt von je drei kleineren Kleeblättern. Darunter in zwei kleinen Feldern links ein Gewicht(?), rechts eine Waage; in dem breiten Mittelfeld eine zweizeilige Inschrift, die in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts nicht mehr vollständig zu lesen war. Die dargestellten Motive wiederholen sich auf dem Gegenstück Nr. 10.
Inschrift nach der Zeichnung in der Hannoverschen Chronik.
Schriftart(en): Mischschrift aus Majuskeln und gotischen Minuskeln.
An(no) d(omi)ni M CCCCXI I(N) (CHRISTVS)a) IH(ESV)S / BIDDET VOr DEn ErnEn E[....]b) DVSS(ER) [S]TE(DE)c)
Textkritischer Apparat
- I(N) (CHRISTVS)] Die Auflösung ist unsicher. Die Zeichnungen zeigen einen Schaft ohne Nasalkürzel sowie einen weiteren Schaft, der oben und in der Mitte von je einem Querstrich gekreuzt wird.
- Die Zeichnungen deuten an dieser Stelle Buchstaben an, die jedoch nicht sinnvoll zu lesen sind.
- Die Transkription der Inschrift in der Hannoverschen Chronik lautet: Anno Domini 1402 in nomine Jesu biddet vor den ernen/elle/alle et iuss te.
Anmerkungen
- Reiche/Heiliger, fol. 5v.
- Landesbibliothek Hannover, Hs. XXIII 693a.
Nachweise
- Hannoversche Chronik, Landesbibliothek Hannover, Hs. XXIII 693a, fol. 49 (Zeichnung).
- Redecker, Bd. 1, fol. 174r (Zeichnung).
- Reiche/Heiliger, fol. 6v/7r (Zeichnung).
Zitierhinweis:
DI 36, Stadt Hannover, Nr. 9† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di036g006k0000900.
Kommentar
Nach Reiche/Heiliger war der Stein eine Stiftung der Hannoverschen Kaufleute. Die Annahme beruht vermutlich auf der Darstellung des Gewichts und der Waage.